Der Minister war eigentlich siegessicher. Schon am Vorabend des erwarteten EuGH-Urteils zur Pkw-Maut lud Andreas Scheuer Journalisten Ende Juni zum Statement an den Flughafen München ein. Es würde ein juristischer Durchmarsch für das CSU-Prestigeprojekt werden - so erwarteten es der Minister und seine Strategen. Die Gelegenheit für einen Auftritt wollte man da nicht verstreichen lassen. Doch dann lief der nächste Morgen etwas anders als gedacht. Der EuGH kippte am 18. Juni das Projekt. Als Scheuer vor die Journalisten trat, klang das dann schließlich so: Politisch gesehen sei die Maut damit "leider vom Tisch". Es folgte eine wahre Vollbremsung des Ministers. Noch am selben Tag leitete er die Kündigung der milliardenschweren Mautverträge ein.
Pkw-Maut:Wird das Maut-Desaster noch teurer als erwartet?
Vertrauliche Dokumente zeigen, wie das Scheitern der Pkw-Maut aus Partnern erbitterte Gegner gemacht hat. Nun könnten jahrelange Verfahren drohen.
Von Markus Balser und Martin Kaul, Berlin
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