Pink Floyd gegen EMI:Nur das große Ganze zählt

Darf der Musikkonzern EMI Einzelsongs der Rockgruppe Pink Floyd online vermarkten? Die Musiker wehren sich erbittert - ihre Musik solle nur als Album vertrieben werden.

Zwischen der britischen Rockband Pink Floyd und ihrer langjährigen Plattenfirma EMI herrscht dicke Luft. Die Musiker möchten nicht akzeptieren, dass das Unternehmen einzelne Titel ihrer erfolgreichen Alben über das Internet verkauft. Sie pochen darauf, dass die Songs nur dann vertrieben werden dürfen, wenn sie in das gesamte Plattenkonzept eingebettet sind.

Und so argumentiert der Anwalt von Pink Floyd, Robert Howe, vor einem Gericht, dem Vertrag zufolge sei ein Einzelverkauf der Lieder "ausdrücklich verboten". Das Schriftstück sehe vor, dass die Songs der Platten alle zusammengehörten.

EMI selbst sieht das natürlich ganz anders. Das Unternehmen, das noch dem Finanzinvestor Terra Firma gehört, argumentiert, die von Howe angesprochene Vertragsklausel beziehe sich nur auf die eigentlichen Alben, nicht jedoch auf die Online-Tracks. Beobachter rechnen damit, dass sich die Verhandlungen über mehrere Tage hinziehen werden. Der Streit flammte offenbar auf, als EMI mit den Bandvertretern über die Struktur der Lizenzgebühren verhandeln wollten, berichtet die Financial Times Deutschland.

Pink Floyd gelang 1973 mit dem Album Dark Side of the Moon einer der größten Verkaufserfolge aller Zeiten, es folgten weitere erfolgreiche Platten wie Wish You Were Here, Animals und 1979 The Wall. Zuletzt traten die Bandmitglieder im Jahr 2005 für ein Live-8-Benefizkonzert in London gemeinsam auf. Im September 2008 starb Mitbegründer Richard Wright an Krebs.

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