Pharmaindustrie:Pharmakonzern kauft Blutkrebsmittelhersteller für 10 Milliarden Dollar

Die fünftgrößte Übernahme in der Geschichte der Biotechnologie-Branche: Für 10,4 Milliarden Dollar kauft der Pharmakonzern Amgen seinen Konkurrenten Onyx. Fusionen in der Branche nehmen zu.

Der weltweit führende Biotech-Konzern Amgen übernimmt den kleineren Rivalen Onyx für 10,4 Milliarden Dollar ((knapp 7,8 Milliarden Euro). Damit geht das zwei Monate lange Ringen um Onyx mit der fünftgrößten Übernahme in der Geschichte der Biotechnologie-Branche zu Ende.

Onyx ist auf Krebsmedizin spezialisiert und arbeitet seit Jahren mit Bayer bei den Präparaten Nexavar gegen Nieren- und Leberkrebs sowie Stivarga gegen Darmkrebs zusammen. Zudem hatte Onyx 2012 das Blutkrebsmittel Krypolis auf den Markt gebracht, dem Analysten Umsätze von drei Milliarden Dollar zutrauen.

An diesem Montag will Amgen weitere Einzelheiten zu der Übernahme bekanntgeben. Der Konzern kündigte am Sonntagabend an, der Preis pro Onyx-Aktie werde bei 125 Dollar liegen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor unter Berufung auf Insider von einer geplanten Übernahme zu diesem Preis berichtet. Den ersten Vorstoß Ende Juni über 120 Dollar hatte Onyx noch als zu niedrig zurückgewiesen.

Für Amgen ist die Onyx-Übernahme nun die größte seit dem 16 Milliarden Dollar teuren Zukauf von Immunex vor zwölf Jahren. In der Vergangenheit war auch Bayer als Interessent für Onyx gehandelt worden. Pfizer hatte Kreisen zufolge von einer Offerte Abstand genommen, da Onyx durch den jüngsten Übernahmekampf zu teuer geworden sein könnte.

Firmen, die Krebsmedikamente produzieren, stehen gegenwärtig hoch im Kurs. Der Bedarf an neuen Arzneien in diesem Bereich ist groß. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr Fusionen und Übernahmen im Volumen von 93,6 Milliarden Dollar auf den Weg gebracht - das ist ein Plus von 30,2 Prozent zum Vorjahr. Zu den bislang größten Transaktionen zählen die 8,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Pharma-Firma Warner Chilcott durch den Generika-Produzenten Actavis und der drei Milliarden Dollar teure Kauf von Human Genome Sciences durch den britischen Pharma-Riesen GlaxoSmithKline.

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