Manchmal bekommt Siegfried Priglinger kleine Videos zugeschickt. Das Gespräch in seinem Behandlungszimmer auf dem Campus des LMU-Klinikums in der Münchner Innenstadt ist fast zu Ende, Priglinger, 51, steht in weißem Kittel mitten im Raum, er klappt seinen Laptop auf. Nach dem Videoschnipsel muss er nicht lange suchen. Es ist ganz still. Auf dem Bildschirm ist ein Junge zu sehen. Er sitzt auf einem Stuhl, aufrecht, er wirkt angespannt, seine Hände umklammern die Sitzfläche des Stuhles. In eineinhalb, vielleicht zwei Metern Entfernung, hängen Buchstaben an einer Magnettafel. Der Junge im Grundschulalter liest: H, E, L, I, C, O, P, T, E, R. Nach dem letzten Buchstaben springt er auf und jubelt. Er kann lesen.
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