Pflegegenossenschaft:Wie eine Frau für eine menschlichere Altenpflege kämpft

Lesezeit: 5 min

Pflegegenossenschaft: In einem Heim in Heidelberg: Pflege verlangt Zeit, Geduld und Präsenz - und kostet Geld.

In einem Heim in Heidelberg: Pflege verlangt Zeit, Geduld und Präsenz - und kostet Geld.

(Foto: Ute Grabowsky/IMAGO/photothek)

Ute Tobias hat in Emden eine Pflegegenossenschaft gegründet. Die preisgekrönte Initiative könnte helfen, den Pflegenotstand zu lindern, wären da nicht Geldprobleme und politische Querelen.

Von Lena Böllinger

Ute Tobias erinnert sich mit Schrecken an ihre ersten Berufsjahre. "Kleine Wäsche am Waschbecken, große Ganzkörperpflege im Bett, Toilettengang, Kompressionsstrümpfe anziehen, Blutzuckermessung, Vitamin-B-12-Spritze und ständig: Avanti, avanti!" Die 47-jährige Ostfriesin ist gelernte Altenpflegerin. Sie lebt in Emden, einer Kleinstadt an der Nordsee. "Altenpflege war mein Traumberuf," erzählt sie. Fünf Jahre habe sie es "ausgehalten", dann ging es nicht mehr. Die Pflege werde "zerhackt", ständig müsse man von einer Einzelleistung zur nächsten hetzen. "In diesen betriebswirtschaftlichen Abrechnungssystemen geht alles Zwischenmenschliche verloren."

SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Happy Couple Standing Together In The Elevator; liebe ALLES
Liebe und Partnerschaft
»Zeit ist ein mächtiger Faktor für Beziehungen«
Man Relaxing At Home Talking To Partner On Smartphone; onlinedating
Dating
"Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal"
Zähne und Zeitgeist
Generation Beißschiene
Kindermedizin
Warum mehr Kinderärzte noch nicht genug sind
Betrug beim Online-Banking
Plötzlich fehlen 143 000 Euro auf dem Konto
Zur SZ-Startseite