Panama Papers:Ermittler durchsuchen Sitz der Großbank "Société Générale"

  • Der Sitz der Großbank Société Générale in Paris ist wegen Enthüllungen aus den Panama Papers von Finanzermittlern durchsucht worden.
  • Die Beamten fahndeten nach Unterlagen im Zusammenhang mit Offshore-Firmen - knapp tausend solcher Firmen soll die Bank für ihre Kunden eingerichtet haben.

Französische Finanzermittler haben im Zusammenhang mit den Panama Papers den Sitz der Großbank Société Générale durchsucht. Bei dem Einsatz im Pariser Geschäftsviertel La Défense seien Unterlagen - insbesondere in digitaler Form - beschlagnahmt worden, hieß es am Sonntag aus Justizkreisen in Paris. Die Durchsuchung stehe im Zusammenhang mit vorläufigen Ermittlungen, welche die Staatsanwaltschaft in der vergangenen Woche nach Bekanntwerden der Panama Papers eingeleitet hatte.

In den Dokumenten finden sich nach einem Bericht der Zeitung Le Monde Hinweise darauf, dass die Société Générale mithilfe der panamaischen Finanzkanzlei Mossack Fonseca knapp tausend Briefkastenfirmen für ihre Kunden einrichtete. Die Bank selbst hatte bereits beteuert, dass davon nur einige Dutzend noch bestünden und "absolut transparent" arbeiteten. Frankreichs Finanzminister Michel Sapin hatte am Mittwoch vollständige Aufklärung von der Bank gefordert. Sapin kündigte an, er werde ein bessonderes Augenmerk auf die Geschäfte legen, die die Bank seit 2012 abgewickelt habe - in jenem Jahr hatte Société Générale versprochen, keine weiteren Offshore-Strukturen mehr aufzubauen.

Die Durchsuchung am Pariser Sitz der Bank soll bereits am Dienstag stattgefunden haben. Den Panama Papers zufolge haben auch andere Großbanken mit der Kanzlei zusammengearbeitet, um Briefkastenfirmen einzurichten - unter anderem die HSBC, die UBS und die Credit Suisse.

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