Süddeutsche Zeitung

Pakt in der Autoindustrie:Daimler schnappt sich Tesla-Anteile

Neues Abenteuer in den USA: Daimler sucht sich abermals einen Verbündeten in Übersee - und steigt beim US-Elektro-Sportwagenhersteller Tesla ein.

Das Kapitel Daimler-Chrysler ist erst seit wenigen Wochen endgültig beendet, nun wagt der Stuttgarter Autohersteller ein neues Bündnis in den Vereinigten Staaten: Daimler steigt mit knapp zehn Prozent beim US-Elektro-Sportwagenhersteller Tesla ein. Investitionssumme: ein zweistelliger Millionen-Betrag. Eine spätere Aufstockung der Beteiligung wird nicht ausgeschlossen, erläuterte Daimler-Forschungsvorstand Thomas Weber.

Engere Zusammenarbeit bei ausgewählten Projekten

"Unsere strategische Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt, um die weltweite Kommerzialisierung von Elektroantrieben zu beschleunigen", sagte Weber. Ziel der Unternehmen ist es, enger bei der Entwicklung von Batteriesystemen, Elektroantrieben und einzelnen Fahrzeugprojekten zusammenzuarbeiten.

Tesla ist nach Einschätzung der Stuttgarter derzeit der einzige Hersteller, der mit dem Sportwagen Tesla Roadster ein speziell auf Langstrecken ausgelegtes Batteriefahrzeug in Nordamerika und Europa anbieten kann. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen Tesla Motors entwickelt seit 2004 Elektroautos. 2011 auch eine Limousine mit Batterieantrieb auf den Markt kommen.

Bereits beschlossen ist, dass Tesla die Lithium-Ionen-Batterien für die ersten 1000 Elektro-Smarts der zweiten Generation liefert. Die Fahrzeuge sollen von Ende 2009 an gefertigt werden und bei Flottenversuchen in Berlin und Italien eingesetzt werden. Von 2012 an will Daimler dann Elektroautos der Marken Mercedes-Benz und Smart mit eigenen Lithium-Ionen-Batterien ausstatten.

Dazu hat der Autohersteller im März unter dem Namen Deutsche Accumotive ein Joint-Venture mit dem Essener Industriekonzern Evonik gegründet. Außerdem beteiligte sich Daimler im vergangenen Dezember mit 49,9 Prozent am aus der Evonik hervorgegangen Batteriezellenhersteller Li-Tec.

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