Packungsgrößen:Billige Tricks

Versteckte Teuerung: Einige Hersteller reduzieren die Packungsgrößen, aber nicht den Preis. Dieses Vorgehen ist nicht verboten, aber dennoch eine Frechheit. Und es untergräbt das Vertrauen der Verbraucher in die Wirtschaft.

Marianne Körber

Verboten ist es nicht, was die Lebensmittelkonzerne da tun, aber eine Frechheit ist es trotzdem. Und es untergräbt das Vertrauen der Verbraucher in die Wirtschaft. Denn die Hersteller jubeln den Kunden Preiserhöhungen unter, indem sie Packungsgrößen verändern. Zum Beispiel hat ein Hersteller von Kartoffelchips innerhalb von wenigen Jahren die Füllmenge von 200 Gramm auf 170 Gramm und dann auf 165 Gramm reduziert, wie die Verbraucherzentrale Hamburg feststellte. Der Packungspreis blieb dabei gleich oder stieg sogar an. Oder umgekehrt: Die Packungen werden größer, und die Preise werden angehoben - aber stärker als es die höhere Füllmenge erlauben würde.

Verbraucherpreise
:Die Mogelpackungen

Manche Hersteller verärgern die Kunden, indem sie den Verpackungsinhalt reduzieren, aber den Preis nicht senken. Neuerdings gibt es aber noch einen weiteren Trick. In Bildern.

Zwar müssen laut Gesetz auch Angaben pro 100 Gramm oder pro Liter gemacht werden, doch oft sind die Informationen nur für Menschen mit Adleraugen zu entziffern, oder die Angaben werden schlicht "vergessen".Als ob es nicht reichen würde, dass die Kunden mit ungeraden Preisen wie 1,99 Euro für dumm verkauft werden. Oder im Handel Pseudo-Psycho-Methoden ertragen müssen wie Musikberieselung, das Versprühen von Zitronenduft, "superbillige" Wühltischware, übergroße Einkaufswagen, die zum Einladen anregen sollen, "Bückzwang" bei günstigen Produkten ...

Mag sein, dass sich der mündige Verbraucher an all das gewöhnt hat. Schade ist es trotzdem, wenn immer wieder der Verdacht aufkommt, dass Konzerne mit unfeinen Methoden Geld verdienen wollen. Übrigens sind es diesmal nicht die Discounter, die zu den billigen Preistricks greifen, sondern die Hersteller von Markenware. Berichtet die Verbraucherzentrale Hamburg. Wie gut, dass wir solche Einrichtungen haben.

© SZ vom 06.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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