Outsourcing geplant:Bahn will 30 neue Tochtergesellschaften gründen

Die Deutsche Bahn will nach der Teilprivatisierung offenbar bis zur 30 neue Billig-Unternehmen schaffen. Vom Outsourcing betroffen sind laut einem Zeitungsbericht rund 9000 Beschäftigte.

Die Deutsche Bahn will einem Zeitungsbericht zufolge nach der Teilprivatisierung rund 9000 Beschäftigte in bis zu 30 Tochtergesellschaften ausgliedern. Einen entsprechenden Beschluss habe der Vorstand des Konzerns im Februar zugestimmt, berichtet die Zeitung Bild am Sonntag.

Outsourcing geplant: Eine Regionalbahn der Deutschen Bahn fährt an einem Rapsfeld in Brandenburg vorbei. Das Unternehmen will rund 9000 Beschäftigte in Tochtergesellschaften ausgliedern.

Eine Regionalbahn der Deutschen Bahn fährt an einem Rapsfeld in Brandenburg vorbei. Das Unternehmen will rund 9000 Beschäftigte in Tochtergesellschaften ausgliedern.

(Foto: Foto: ddp)

Vorbild für die Ausgründungen sei der Regionalableger "DB Heidekraut GmbH", berichtete das Blatt unter Berufung auf interne Unterlagen der Bahn. Mit DB Heidekraut habe der Konzern private Konkurrenten unterboten und die Ausschreibung für den Regionalexpress Aachen-Siegen gewonnen.

Die Heidekrautbahn fällt nicht unter den Tarifvertrag der Bahn. Bild am Sonntag zufolge gibt es wegen der Bahn-Pläne massive Kritik am Ex-Chef der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, der auf seinem neuen Posten als Bahn-Arbeitsdirektor für die Auslagerungen verantwortlich sei.

"Die Glaubwürdigkeit der gesamten Bahnreform steht auf dem Spiel. Falls Hansen Bescheid wusste, kann er sein neues Amt nicht antreten", sagte der SPD-Abgeordnete Hermann Scheer der Blatt. Auch die Lokführergewerkschaft GDL kritisierte Hansen scharf.

Der bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für den Schienenverkehr zuständige Referatsleiter Stefan Heimlich sagte, es sei eine "Schweinerei", wenn ein öffentliches Unternehmen Wettbewerb ausschließlich über die Lohnkosten austragen wolle.

Der Bahn warf er vor, einen Weg des Lohndumpings beschreiten zu wollen. Hansen kündigte in dem Blatt dagegen an: "Es wird unter meiner Verantwortung keine Tarifflucht geben." Im gültigen Tarifvertrag sei vereinbart, "dass die DB AG kein Outsourcing mit dem Ziel der Tarifflucht betreiben darf".

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