Ostdeutschland:Neu entdeckt

Die Städte dort wecken zunehmend das Interesse von Investoren. Aber nicht nur Berlin ist bei Profi-Anlegern gefragt, auch Dresden, Potsdam, Erfurt, Rostock oder Leipzig. Das geht aus einer Studie der TLG Immobilien und Bulwiengesa hervor.

Von Andreas Remien

Die Innenstädte in München oder Hamburg sind nicht nur schön, sondern auch teuer. Auch schön, aber nicht so teuer sind Dresden, Potsdam, Erfurt, Rostock oder Leipzig. Das scheinen immer mehr Investoren zu entdecken: Sie suchen nach Gewerbeimmobilien in den ostdeutschen Städten, und dies nicht nur in Berlin. Höhere Leerstände bergen zwar größere Risiken. Dafür sind aber auch die Renditen höher. Dies geht aus einer Studie der TLG Immobilien und Bulwiengesa hervor.

Alle fünf untersuchten Städte haben in den vergangenen Jahren Einwohner hinzugewonnen. Wichtig für Investoren: Auch die Anzahl der Büroarbeitsplätze ist gestiegen. Gleichzeitig wurden kaum neue Bürohäuser gebaut, weil es viele leer stehende Immobilien gab und auch noch gibt. Doch die Leerstände in den untersuchten Städten sind zum Teil deutlich gesunken, in Leipzig zum Beispiel laut der TLG-Studie seit 2011 um gut sieben Prozentpunkte. Besonders niedrig sind die Leerstandsquoten in Potsdam (2015: 4,3 Prozent) und Rostock (7,2 Prozent). Es folgen Dresden (8,6 Prozent), Leipzig (12,6 Prozent) und Erfurt (15,5 Prozent). Die Mieten für gute Objekte liegen zwischen acht und knapp zwölf Euro pro Quadratmeter, in der Spitze werden 14 Euro gezahlt. Tendenz: stagnierend oder leicht steigend. Zum Vergleich: In der Münchner Innenstadt zahlen Büromieter bis zu 35 Euro pro Quadratmeter. Vergleichsweise hoch sind in den ostdeutschen Städten dagegen noch die Renditen. Sie bewegen sich im Bürosegment zwischen 5,2 (Leipzig) und 6,1 Prozent (Erfurt).

Ein ähnliches Bild zeigen die Märkte für Handelsimmobilien. Laut TLG-Bericht sind die Mieten zum Teil deutlich gestiegen. In der Spitze zahlen Einzelhändler in Leipzig 140 Euro pro Quadratmeter, in Dresden 110 Euro. Die soliden wirtschaftlichen Fundamentaldaten wirken sich auch auf die Transaktionen auf: In manchen Segmenten haben sich die Verkaufserlöse von Gewerbeimmobilien vervielfacht.

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