Osram:Mehr Gewinn

Im zweiten Quartal sei das beste Ergebnis seit mehr als zwanzig Quartalen erzielt worden, erklärt Unternehmenschef Berlien stolz. Der Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 1,43 Milliarden Euro.

Von Christoph Giesen, Berlin

Zwei Mal hat Osram in diesem Geschäftsjahr Zahlen vorgelegt, zwei Mal korrigierte der Lichtkonzern seine Prognose nach oben. Ging das Unternehmen im vergangenen Herbst wegen des anstehenden Konzernumbaus noch von einer Marge von sieben Prozent aus, so liegen die aktuellen Pläne bei mehr als zehn Prozent. Entsprechend selbstbewusst gab sich Unternehmenschef Olaf Berlien am Mittwoch: "Osram ist auf dem richtigen Weg, und den werden wir konsequent weitergehen", sagte er in einer Telefonkonferenz. "Wir haben in relativ kurzer Zeit viel erreicht." Im zweiten Quartal sei das beste Ergebnis seit mehr als zwanzig Quartalen erzielt worden. Der Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg trotz hoher Forschungsausgaben um zwei Millionen auf 80 Millionen Euro.

Noch nicht vollständig ausgeräumt scheint hingegen der Clinch mit dem Großaktionär Siemens. Der ehemalige Mutterkonzern hält noch immer mehr als 17 Prozent an Osram und ist von Berliens Umbauplänen nicht überzeugt. Während der Osram-Chef mit Genehmigung des Aufsichtsrats den Lichtkonzern stärker auf die Produktion von LED-Chips ausrichten möchte und deshalb eine Milliarde Euro in ein Werk in Malaysia investieren werden sollen, sieht Siemens-Boss Joe Kaeser den Strategieschwenk kritisch. Er sei risikoreich und zudem schlecht kommuniziert worden, argumentierte Siemens. Auf der Osram-Hauptversammlung vor zwei Monaten war es deshalb zum Eklat gekommen, Siemens entzog Berlien das Vertrauen und stimmte gegen seine Entlastung.

Teil der strategischen Neuausrichtung ist neben den Milliarden-Investitionen der Verkauf des herkömmlichen Lampen-Geschäftes, das noch immer einen Umsatz von zwei Milliarden Euro pro Jahr erzielt. Der Verkaufsprozess gehe gut voran, sagte Berlien. Die Bieterrunde werde in vier bis sechs Wochen starten. Unter den Anwärtern gebe es sowohl Finanzinvestoren als auch strategische Interessenten - auch aus China. Aus der Volksrepublik heißt es immer wieder, es seien Offerten des Elektrokonzerns Foshan und des LED-Spezialisten MLS denkbar.

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