Opel:Werk in Eisenach bleibt

Autohersteller bekommt neue Rechtsform und macht Zusagen. Die Betriebsversammlung verlief trotz vieler ungeklärter Fragen erstaunlich einvernehmlich.

Von Max Hägler

Erstaunlich einvernehmlich ist am Donnerstag eine Betriebsversammlung bei dem Autobauer Opel am Hauptsitz in Rüsselsheim verlaufen. Noch am Vortag war die Rede von vielen ungeklärten Fragen, als sich Peugeot-Chef Carlos Tavares als Vertreter des kommenden Eigentümers mit Politikern und Gewerkschaftern in Berlin getroffen hatte. Von einem zunehmenden Konflikt mit Blick auf drohende Arbeitsplatzverluste sprachen anschließend manche Teilnehmer.

Doch nun übermittelte Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug "gute Botschaften" auf der Versammlung, bei der auch Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sprach. "Der Druck hat sich gelohnt", jetzt laufe alles wieder ordentlich, sagte der Arbeitnehmervertreter im Anschluss: "Panikmache ist nicht angebracht." So seien von der Firma Zusagen für die Werke Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach bestätigt worden. Gerade das Werk im thüringischen Eisenach stand immer wieder in der Debatte: Derzeit ist die Fabrik nicht ausgelastet. Ab dem Jahr 2019 wird dort der Nachfolger des Mokka X produziert. Das bedeutet eine Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2025. In Rüsselsheim wiederum soll dann ein großer SUV vom Band laufen. Von allen Modellen würden auch US-Versionen für den bisherigen Opel-Eigentümer General Motors (GM) gebaut werden, die in Amerika unter dem Namen Buick fahren.

Zugleich stellt der Autobauer die Weichen für die Übernahme durch PSA Peugeot Citroën. So werden alle Opel-Gesellschaften unter dem Dach einer einzigen Gesellschaft gebündelt. Umgesetzt werden soll das in diesem Frühjahr. "Alle Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer bleiben in unverändertem Umfang erhalten. Sämtliche arbeitsrechtlichen Pflichten der derzeitigen Gesellschaften und auch die Fortführung der Tarifverträge werden übernommen", teilte das Unternehmen mit. Gesamtbetriebsratschef Schäfer-Klug wertete es als Etappenerfolg, "dass wir ganz wesentliche Forderungen von IG Metall und Gesamtbetriebsrat durchsetzen konnten". Die in den vergangenen Tagen zunehmend scharfe Kritik am bisherigen Mutterkonzern GM wollte der Betriebsratschef nicht wiederholen. Der Konzern aus Detroit habe zugesagt, die Arbeit seines "Übergangsteams" transparenter zu machen: Die US-Manager wollen nun Vorstand und Betriebsrat wöchentlich informieren.

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