Süddeutsche Zeitung

Opel:Management fordert Einschnitte von den Beschäftigten

Lesezeit: 1 min

Die Geschäftsleitung des Autobauers will die Sozialleistungen für die Beschäftigten kürzen und die Arbeitszeiten verändern. Im Gegenzug fordert der Betriebsrat Jobgarantien. Eine konfliktreiche Auseinandersetzung wollen beide Seiten jedoch vermeiden.

Der Opel-Vorstand hat bei den Gesprächen mit dem Betriebsrat über Einsparungen und Zukunftsperspektiven des Rüsselsheimer Autobauers ein Forderungspaket vorgelegt.

Nach einer Mitteilung des Betriebsrates vom werden "Einschnitte bei Einkommen und Sozialleistungen sowie Veränderungen der Arbeitszeit" verlangt.

Die vor den Opel-Werksferien im Juli begonnenen Gespräche waren am Dienstagabend fortgesetzt worden. Daran nahmen der neue Vorstandschef Hans Demant, Arbeitsdirektor Norbert Küpper und Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz teil, wie eine Sprecherin der deutschen Tochter von General Motors sagte.

Zum genaueren Inhalt der Gespräche und weiteren Treffen vor der für Herbst anstehenden Tarifrunde äußerte sie sich nicht. Darüber sei Stillschweigen vereinbart, hieß es.

Im Vorfeld des jüngsten Treffens waren noch weit auseinander liegende Positionen von Opel-Betriebsrat und Management deutlich geworden. Der Betriebsrat will nach Angaben vom Mittwoch in den Verhandlungen "einen Zukunftsvertrag erreichen, der mit innovativen und flexiblen Lösungen die Arbeitsplätze in allen Unternehmensteilen langfristig absichert".

Er strebt zudem eine Beschäftigungssicherung bis mindestens 2010 sowie Kapazitäts- und Entwicklungszusagen für die Opel-Standorte und Unternehmensteile in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern an. Weiter will er eine "Sicherung bestehender Einkommen und Tarifverträge" für die rund 32 000 Opel-Beschäftigten sowie den Erhalt der Ausbildung erreichen.

Der frühere Opel-Chef und jetzige Präsident von General Motors Europe, Carl-Peter Forster, hatte sich bereits klar gegen Beschäftigungsgarantien ausgesprochen. Auch Demant lehnt diese ab. "Ich kann keine Kapazitätsauslastung zusagen, wenn ich noch nicht einmal weiß, wie das Geschäft in diesen Zeiträumen läuft", sagte er bereits im Juli.

Franz unterstrich dagegen kürzlich: "Beim Thema Beschäftigungssicherung sind wir unnachgiebig." Allerdings hätten sich beide Seiten "den Zwang zur Einigung auferlegt", sagte er Anfang dieser Woche der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.655330
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.