Online-Kriminalität:Ermittler stoppen internationale Kreditkartenbetrüger

Dem FBI ist der bislang größte Schlag gegen Online-Kreditkartenbetrüger gelungen: In mehreren Ländern wurden Verdächtige festgenommen - auch ein Deutscher ist dabei. Die Aktion soll Schäden in dreistelliger Millionenhöhe verhindert haben.

Dem FBI ist nach eigenen Angaben der bisher größte Schlag gegen Kreditkartenbetrüger gelungen. Bei der Aktion seien 24 Verdächtige in mehreren Ländern festgenommen worden, teilte die US-Bundespolizei am Dienstagabend in New York mit. Die Bande hatte es den Angaben zufolge auf Daten von mehr als 411.000 Karten abgesehen. Dank des Einsatzes habe ein Schaden von bis zu 205 Millionen Dollar (164 Millionen Euro) verhindert werden können.

Es sei der bisher größte Schlag gegen die illegalen Datenhändler in der Kriminalgeschichte, so das FBI. Die Operation mit mehr als 30 Durchsuchungen sei das Ergebnis einer zweijährigen Ermittlung unter FBI-Führung. In Deutschland arbeiteten die US-Ermittler mit dem Bundeskriminalamt zusammen. Unter den Festgenommenen war auch ein Deutscher. Außerdem wurden Verdächtige in Großbritannien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien und Norwegen festgesetzt.

Die in den USA Festgenommenen sind um die 20 Jahre alt. Auch zwei Minderjährige wurden von den Fahndern ins Visier genommen. Alle hatten mit gestohlenen Kreditkarten oder aus dem Netz gefischten Kartendaten Konten abräumen wollen. Dazu hatten sie untereinander gestohlene Daten von Konten und Kreditkarten gehandelt.

FBI köderte Betrüger mit Tauschforum

Weil sie sich in Internetforen austauschten, bediente sich das FBI einer List: Es eröffnete selbst solch ein Forum, auf dem Kreditkartenbetrüger mit gestohlenen Daten handelten. Im Mai wurde die Website geschlossen, jetzt erfolgte der Zugriff. "Wenn die Internetkriminalität immer internationaler wird, muss auch unsere Antwort globaler und schlagkräftiger werden", sagte Manhattans Staatsanwalt Preet Bharara. Insgesamt waren Behörden von 13 Ländern an den Ermittlungen beteiligt.

Die länderübergreifende Aktion habe gezeigt, "dass Hacker und Betrüger nicht damit rechnen können, ungeschoren in der Anonymität des Internets untertauchen zu können, auch nicht über Grenzen hinweg", sagte Bharara. "Gerissene Internetkriminelle, die glauben, hinter dem angeblichen Schleier des Internets arbeiten zu können, werden trotzdem vom langen Arm des Gesetzes ergriffen."

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