Ölstadt Fort McMurray:Arme reiche Stadt

In Fort McMurray regiert die Ölindustrie: Sie finanziert die Boomtown, baut Freizeitparks und vergibt Jobs. Doch die kanadische Stadt ist auch geprägt von horrenden Mietpreisen, Armut, Dreck und Eintönigkeit - das zeigen die Fotos von Philippe Brault.

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Fort McMoney

Quelle: PHILIPPEBRAULT/AGENCEVU; Philippe Brault

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In Fort McMurray regiert die Ölindustrie: Sie finanziert die Boomtown, baut Freizeitparks und vergibt Jobs. Doch die kanadische Stadt ist auch geprägt von horrenden Mietpreisen, Armut, Dreck und Eintönigkeit, zeigen die Fotos von Philippe Brault.

Süddeutsche.de und Arte sind Medienpartner von "Fort McMoney" - einem interaktiven Doku-Spiel. Darin können Sie das virtuelle Fort McMurray erkunden, mit Bewohnern reden, Meinungen einholen und das Schicksal der Stadt mitbestimmen. Alle Texte und Interviews zur Ölindustrie in Kanada finden Sie hier.

Das größte Industrieprojekt der Welt - die drittgrößte Ölreserve des Planeten. Eine ebenso unkonventionelle wie dreckige Energieressource, um die sich die Energieindustrie geradezu reißt: die Ölsande von Alberta.

Fotos: Philippe Brault

Fort McMoney; Fort McMoney

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Syncrude ist eine der ersten Fabriken vor Ort, und eine der wenigen, die man von der Autobahn 63 aus sehen kann. Die Straße führt in die Öl-Region und wird wegen des gefährlichen Verkehrs auch "Autobahn den Todes" genannt.

Die Region Wood Buffalo, in deren Herzen die Stadt Fort McMurray liegt, produziert täglich 1,7 Millionen Barrel Erdöl. Die Industrie schätzt die Vorkommen insgesamt auf 169 Milliarden. Die Region besitzt somit das drittgrößte Ölvorkommen der Welt, nach Saudi Arabien und Venezuela.

Insgesamt ist das Abbaugebiet so groß wie Ungarn. Die lokale Regierung hat es fast vollständig an die Industrie verpachtet.

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Fort McMurray, fünf Autostunden von Edmonton in der Provinz Alberta entfernt: Das Budget dieser kleinen 80.000-Einwohnerstadt ist von 45 Millionen Dollar im Jahre 1998 auf eine Milliarde im Jahr 2013 gestiegen. 90 Prozent der städtischen Finanzen werden direkt von der Ölindustrie finanziert.

Fort McMoney; Fort McMoney

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In den kalten Straßen von Fort McMurray leben etwa 500 Obdachlose, ausgeschlossen von einem Goldrausch, an dem sie nicht mehr teilhaben. So wie Randy (links) und Robert (rechts), die früher selbst im Ölgeschäft tätig waren.

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Der Besitzer dieses Motels hat eine klare Meinung zu seinem Metier: "Man muss eine Sache verstehen: Die Ölsande, das ist ein Ding, das 365 Tage im Jahr und 7 Tage die Woche läuft! Da kann man nicht einfach einmal einen Tag die Türen schließen."

Fort McMoney; Fort McMoney

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In Fort McMurray steht einer der größten Freizeitkomplexe Nordamerikas - aufgebaut von Öl-Konzernen. Total hat erst kürzlich ein neues Fitnesscenter eröffnet. Shell baut gerade an einem Sport- und Veranstaltungszentrum namens Shell Place, Syncrude an einem Schwimmbad, Canadian Natural an einem Eislaufring und Nexen an einem weiteren Fitnesscenter.

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Hinter den Kulissen des Fitnesswettbewerbs Kaena Classic.

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Das örtliche Kasino trägt einen bezeichnenden Namen: Boomtown. In der Spielhalle stehen 200 Glücksspielautomaten. Am Zahltag der Arbeiter und am Wochenende ist es dort rammelvoll.

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30 Kilometer im Norden von Fort McMurray stehen diese Wohnanlagen, die so vielen anderen gleichen. Mehr als 80 Prozent der Menschen, die darin leben, sind Männer.

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Ein Zimmer mit Bad auf dem Gang kostet zwischen 200 und 250 Dollar pro Nacht. Die "Schattenbevölkerung" - jene Arbeiter, die nur vorübergehend in der Stadt sind - wird auf mehr als 30.000 geschätzt.

© Süddeutsche.de/Philippe Brault/sana/jab/rus
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