OECD-Studie: Wirtschaftswachstum:Die afrikanischen Löwen

Die Wirtschaft des problemgeplagten afrikanischen Kontinents wächst wieder. Welche Staaten profitieren davon besonders? Und welche haben trotz des generellen Aufwärtstrendes noch große Schwierigkeiten? Ein Überblick über das Wirtschaftswachstum in ausgewählten afrikanischen Ländern.

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Quelle: AP

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Die Wachstums-Perspektiven des BIP für ausgewählte afrikanische Staaten nach Einschätzung der OECD für 2011.

Der Primus: Ghana werden die größten Chancen eingeräumt. Es will seine Ölförderung deutlich ausweiten und ist einer der führenden Kakaoerzeuger der Welt. In diesem Jahr wird eine Wirtschaftwuchstum von 12 Prozent erwartet. 2010 waren es 5,9 Prozent.

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Quelle: AP

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Die Nummer 2: Angola. Das Land boomt nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg, vor allem dank seiner großen Ölvorräte. Das Foto zeigt Bauarbeiten für ein neues Fußballstadion 2009.

Die Hauptstadt Luanda gilt als eine der teuersten Städte der Welt, wer hier eine Luxuswohnung bezieht, zahlt so viel wie in Manhatten. Erwartetes Wachstum in diesem Jahr: 7,5 Prozent, 2010: 3,4 Prozent.

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Quelle: AFP

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Es geht auch ohne Bodenschätze. Äthiopien profitiert von seiner Landwirtschaft und seinem wachsenden Dienstleistungssektor. Das  Land ist zu einem afrikanischem Zentrum der Schuhproduktion geworden. Erwartetes Wachstum in diesem Jahr: 10 Prozent, letztes Jahr 8,8 Prozent.

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Quelle: AFP

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Gefährliche Ware: Im Niger wird Uran für die Atomindustrie abgebaut. Auch Frankreich partizipiert. Profitiert hat die Wirtschaft zuletzt nach einer guten Ernte im Agrarsektor.

Erwartetes Wachstum in diesem Jahr: 4,9 Prozent, 2010: 5,5 Prozent

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Liberia - das Land in Westafrika galt lange Zeit als eines der ärmsten Länder Afrikas. Liberia war in den vergangen 50 Jahren immer wieder Schauplatz grausamer Bürgerkriege, Rebellen kämpften um Diamantenminen.

Seit 2006 wird das Land von einer Frau geführt, der gewählten Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf. Die Wirtschaft wächst dank einer wachsenden Palmölindustrie und Rohstoffen wie Eisenerz. Erwartetes Wachstum 2011: 7,3 Prozent, 2010:6,1 Prozent.

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Die Katastrophe überwunden: Nach dem furchbaren Völkermord gehört Ruanda zu den großen Hoffnungsträgern in Afrika, das Land weist seit Jahren stabile Wachstumsdaten auf und lockt investoren aus der ganzen Welt an, obwohl es kaum Rohstoffe hat.

Finanzdienstleistungen, Industrie- und Konsumprodukte tragen zum Wohlstand bei, im Bild eine Bierfabrik. Wirtschaftsleistung 2011: 6,5 Prozent, 2010: 7,4 Prozent.

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Quelle: REUTERS

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Der Gigant im Süden: Südafrika ist die mächtigste Wirtschaftsmacht südlich der Sahara. Riesige Rohstoffvorkommen machen das Land reich. Doch es verfügt auch über einen wachsenden Industriesektor, unter anderem Autoindustrie. Problem: Die große Arbeitlosigkeit und Landstreitigkeiten. Von der Fußball-WM hat das Land kaum profitiert. Wirtschaftsleistung 2011: 3,6 Prozent plus, 2010: 2,8 Prozent.

Allerdings profitieren nicht alle von dem Boom in Afrika:

Kakaoanbau in der Elfenbeinküste

Quelle: dpa

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Der Fluch des Kakaos: Die Elfenbeinküste ist der größte Kakaoproduzent der Welt. Politische Unruhen setzen dem Land schwer zu und die Ernten gehen zurück, die einseitige Ausrichtung der Wirtschaft auf Kakao bereitet dem Land große  Probleme.

2011 wird die Wirtschaft vermutlich um 7,3 Porzent schrumpfen. 2010 wuchs sie nur um 2 Prozent.

615 neue Arten auf Madagaskar entdeckt

Quelle: dpa

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Madagaskar leidet noch immer unter dem Staatsstreich von 2009. Der gestürzte Präsident wollte Land an Südkorea verkaufen und hat damit die Lebensgrundlage vieler Bauern risikiert. Davon hat sich die Landwirtschaft bis heute nicht richtig erholt.

Der Inselstaat profitiert jedoch vom Tourismus. Die Menschen kommen auch wegen der reichen Tierwelt: Mehr als 600 neue Tier- und Pflanzenarten haben Forscher in den vergangenen elf Jahren auf Madagaskar entdeckt. Darunter war ein 30 Gramm leichter Berthe-Mausmaki, der kleinste Primat der Welt.

Madagaskars Wachstum 2011: voraussichtlich 0,6 Prozent, 2010: 0,3 Prozent.

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Quelle: AFP

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Klein und arm: Swasiland, der winzige Binnenstaat im Süden Afrikas, gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Die HIV-Rate erreicht beinahe 50 Prozent. Die Landwirtschaft ist eine der Haupteinnahmequellen.

Doch der Regierung droht, das Geld auszugehen. Staatsangestellte, wie hier im Bild Lehrer, demonstrieren deswegen.

Wachstum 2011: 1,9 Prozent, 2010: 2,1 Prozent.

Nächtliche Proteste in Kairo

Quelle: Mohammed Abed/dpa

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Das Volk steht auf: Die Unruhen in Ägypten belasten das Land wirtschafltich. Die Touristen blieben zeitweise weg und der Rest der Wirtschaft erholt sich nur langsam.

Wachstum der Wirtschaftsleistung 2011: 1,6 Prozent, 2010: 5,1 Prozent.

© sueddeutsche.de/slb/bbr
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