Lebensmittel:Nutri-Score ändert Bewertungen für Getränke

Lebensmittel: Milch fällt bald unter die Nutri-Score-Kennzeichnung.

Milch fällt bald unter die Nutri-Score-Kennzeichnung.

(Foto: Florian Peljak)

Künftig soll es auch für Milch und Pflanzensäfte eine Kennzeichnung geben. Ein "A" bekommt jedoch weiterhin nur ein einziges Getränk.

Beim Lebensmittel-Logo Nutri-Score werden einige Berechnungen für Getränke geändert. Das soll zu einer größeren Übereinstimmung mit Ernährungsempfehlungen führen, wie das Bundesagrarministerium am Montag in Berlin mitteilte. Der Nutri-Score gilt als Hilfe für den Kauf gesünderer Produkte. Die wissenschaftlich erarbeiteten Änderungen bei Getränken mit geringem Zuckergehalt und mit Süßungsmitteln sowie bei Milchgetränken hatte ein Lenkungsgremium beschlossen.

Konkret sollen künftig auch Milch, Milch- und Pflanzengetränke als Getränke bewertet werden und nicht mehr als allgemeine Lebensmittel. Getränke mit wenig Zucker sollen eine günstigere Bewertung erzielen und so im Vergleich zu Getränken mit viel Zucker besser differenziert werden können.

Um keine Anreize für den Einsatz von Süßungsmitteln zu geben, soll dieser mit "Negativ-Punkten" berücksichtigt werden, wodurch Produkte eine Kategorie schlechter abschneiden. Als einziges Getränk soll weiterhin Wasser eine beste A-Bewertung erhalten können. Der Name der in Frankreich entwickelten Kennzeichnung bedeutet so viel wie "Nährwert-Punktzahl". Sie bezieht neben Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Elemente wie Ballaststoffe, Eiweiß oder Anteile an Obst und Gemüse ein.

Für die Mengen pro 100 Gramm werden jeweils Punkte vergeben. Heraus kommt ein einziger Gesamtwert, der in einer fünfstufigen Skala abgebildet wird: von "A" auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes "C" bis zum roten "E" für die ungünstigste. Das zutreffende Feld wird hervorgehoben.

In Deutschland sollen die aktualisierten Benutzungsbedingungen am 31. Dezember 2023 in Kraft treten, wie das Ministerium erläuterte. Bis Ende 2025 gilt dann eine Übergangsfrist für registrierte Firmen zur Umstellung der Kennzeichnung, um keine bereits produzierte Ware oder Verpackungen vernichten zu müssen.

Anbieter können das Logo auf freiwilliger Basis nutzen, müssen sich dann aber an Vorgaben halten. Inzwischen haben sich laut Ministerium rund 700 Firmen mit mehr als 1000 Marken für die Verwendung auf dem deutschen Markt registriert.

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