Notkredite:IWF hilft Ukraine mit neuen Milliarden

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  • Die krisengeschüttelte Ukraine einigt sich mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf ein neues, milliardenschweres Hilfspaket.
  • Es geht um einen Kredit über mehr als 15 Milliarden Euro.
  • Das Land leidet unter dem Krieg im Osten. Die Wirtschaftsleistung brach ein, die Devisenreserven schmelzen, Betriebe entlassen Mitarbeiter.

Rettungspaket für die Ukraine

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich mit der vom Bankrott bedrohten Ukraine auf ein neues Hilfspaket in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar (15,5 Milliarden Euro) verständigt. Die Kredite sollten im Gegenzug für "ehrgeizige und harte" Reformzusagen Kiews über einen Zeitraum von vier Jahren an das Land fließen, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. Sie bezeichnete das Programm als ehrgeizig, aber realistisch.

Der mit Kiew getroffenen Vereinbarung müsse noch der Verwaltungsrat des IWF zustimmen. Sie hoffe, dass dies "vor Ende Februar" erfolgen könne, sagte Lagarde. Die Ukraine solle zudem Geld aus anderen Quellen bekommen - etwa von der EU und einzelnen Ländern. Insgesamt könne das Land mit Hilfen von rund 40 Milliarden Dollar rechnen.

Um einen Bankrott des Landes zu verhindern, hatten internationale Geber der Ukraine bereits im vergangenen Frühjahr Hilfskredite im Umfang von 27 Milliarden Dollar zugesagt. Der Währungsfonds steuert davon 14 Milliarden Euro bei.

Dramatische Lage

Die internationalen Hilfen reichen aber nicht aus. Die ukrainische Wirtschaftslage gilt als katastrophal. 2014 sank die Wirtschaftsleistung des Landes um 7,5 Prozent. Der Kiewer Staatshaushalt wird dabei auch stark durch den Krieg gegen prorussischen Rebellen im Osten des Landes belastet. Große Betriebe kündigten zuletzt Massenentlassungen an. Die Inflationsrate nähert sich der 30-Prozent-Marke.

Ukrainische Griwna fällt auf Tiefstand

Die ukrainische Landeswährung Griwna (Hrywnja) fiel auf einen historischen Tiefstand im Vergleich zu Euro und Dollar. Für einen Euro legte die Zentralbank der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik in Kiew einen Wechselkurs von 28,87 Griwna fest, ein Dollar kostete 25,55 Griwna.

Seit dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch im Februar 2014 wurde die Griwna um mehr als 60 Prozent abgewertet. Die Devisenreserven der Ukraine sanken im Januar zudem auf ein Rekordtief von 6,42 Milliarden Dollar.

© SZ.de/dpa/Reuters/AFP/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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