Norwegen:Das Hightech-Leben der Zucht-Lachse

Norwegen hat die industrielle Lachs-Produktion perfektioniert. Schon die kleinen Fische schwimmen in Wasser, das ultraviolettes Licht gereinigt hat. Am Ende ihres Lebens setzen die Züchter die Fische ins Meer - und überwachen sie mit Kameras.

Silvia Liebrich

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Quelle: Silvia Liebrich

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Norwegen hat die industrielle Lachs-Produktion perfektioniert. Schon die kleinen Fische schwimmen in Wasser, das ultraviolettes Licht gereinigt hat. Am Ende setzen die Züchter die Fische ins Meer - und überwachen sie mit Kameras. Einblicke in die Hightech-Lachszucht von Silvia Liebrich.

Zuchtstationen für Minis: In diesen Tanks werden sogenannte Setzfische gezogen - bis zu 60.000 in einem Behälter. Die Mini-Lachse sind etwa drei Monate alt, wenn sie in diese Becken umziehen und bleiben zwei bis drei Monate dort.

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Ein Blick in einen Tank. Sie sind mit frischem Flusswasser gefüllt. Die Tiere verbringen sechs bis acht Monate im Süßwasser, bevor sie in Salzwasser gesetzt werden.

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Der Chef erklärt, wie's geht: Harald Mundal ist einer der Pioniere der norwegischen Lachszucht und seit den siebziger Jahren im Geschäft. Er ist Geschäftsführer der Zuchtstation Fjon Bruk südlich von Bergen, ein Betrieb, der pro Jahr fünf Millionen Setzfische aufzieht. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter von Alsaker Fjordbruk, einem der führenden Lachserzeuger in Norwegen.

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In diesen komplexen Anlagen wird das Frischwasser für die verschiedenen Zuchttanks aufbereitet. Es wird ohne chemische Zusätze mit Hilfe von ultraviolettem Licht gereinigt. Dieser Prozess wird rund um die Uhr mit Hilfe von computergesteuerter Messtechnik kontrolliert. Die optimale Wassertemperatur beträgt 14 bis 18 Grad, die Sauerstoffsättigung muss bei 90 bis 100 Prozent liegen.

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So sieht ein Lachs im Alter von sieben Monaten aus. Korrekte Bezeichnung: Fingerling.

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Mit Hilfe dieser Maschine werden die Fische nach Größen sortiert und über die Rohre in die jeweils vorgesehenen Tanks weitergeleitet. Mischt man Fische unterschiedlicher Größe in einem Tank, besteht die Gefahr, dass sie sich gegenseitig auffressen. Jeder einzelne Fisch wird außerdem geimpft, damit er nicht so anfällig für Krankheiten ist. Das soll später die Zugabe von Antibiotika in den Zuchtstationen auf dem Meer, die bei Umweltschützern sehr umstritten ist, überflüssig machen.

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Was frisst ein Lachs? Das Fischfutter besteht zu 25 Prozent aus Fischresten und Fischöl. Die restlichen 75 Prozent bestehen aus pflanzlicher Nahrung, die Soja, Getreide und Pflanzenöl enthält. Der Fischanteil am Futter wurde in den vergangenen Jahren deutlich reduziert. 1998 lag der Anteil noch bei 75 Prozent.

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In diesem riesigen Fischbecken leben 300.000 Lachse. Es ist die letzte Station von Zuchtfischen, bevor sie in Käfige im Meer gebracht werden, wo sie die letzte Wachstumsphase durchmachen. Der Inhalt dieses riesigen Schwimmbeckens ist etwa 300.000 Euro wert.

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Draußen im Meer: In diesen großen frei schwimmenden Zuchtstationen findet die letzte Aufzuchtphase statt. Diese hier liegt südlich von Bergen, nahe Haugesund. Die schwimmenden Zuchtstationen haben in der Regel einen Durchmesser von etwa 50 Metern, die Netze reichen bis zu 50 Meter in die Tiefe. Jedem Fisch stehen in diesem Käfig im Schnitt 250 Liter Wasser an Lebensraum zur Verfügung, das entspricht einem Viertel Kubikmeter. Gemessen an den Gepflogenheiten in der Branche ist das noch relativ viel.

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Quelle: Klaus Kürzinger

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Dieses Modell zeigt den Aufbau einer Zuchtstation im Meer: Sie besteht aus zwei umeinander gelegten Netzen. Die schwimmenden Inseln sind am Meeresboden verankert. Die doppelten Netze sollen verhindern, dass Zuchtlachse ins Meer entkommen. Darauf stehen in Norwegen hohe Strafen. Für jeden ausgebüxten Fisch wird eine Strafe fällig. Außerdem müssen die Farmbetreiber mit empfindlichen Geldbußen und sogar Gefängnisstrafe rechnen. Eine abschreckende Maßnahme, mit der die Behörden verhindern wollen, dass sich natürliche Lachsbestände mit Zuchttieren mischen.

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Das Futter für die Lachse wird täglich mit solchen Kuttern angeliefert.

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An Bord wird mit Hilfe dieser Kamera kontrolliert, wann die Fische satt sind. So soll verhindert werden, dass Fischfutter verschwendet wird und auf den Meeresboden absinkt, wo es verrottet und schädliche Emissionen freisetzen würde.

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Große Fische: So sieht ein gesunder Lachs aus, etwa drei Monate bevor er im Alter von 16 bis 18 Monaten geschlachtet wird. In der freien Natur dauert es fünf Jahre, bis ein Lachs ausgewachsen ist. Ausgewachsene Zuchtlachse aus Norwegen haben einen Marktwert von drei bis sechs Euro je Kilogramm, je nach Qualität. Norwegen ist neben Chile weltweit einer der größten Produzenten von Zuchtlachs.

© sueddeutsche.de/bbr
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