Süddeutsche Zeitung

Nierenleiden:Gazprom-Chef schwer erkrankt

Der Chef des russischen Energie-Riesen Gasprom, Alexej Miller, liegt auf unbestimmte Zeit im Krankenhaus. Die Führung des Staatsunternehmens hat interimistisch der Finanz-Chef Andrej Kruglow übernommen.

Der Chef von Russlands Energie-Riesen Gazprom, Alexej Miller (45), ist schwer erkrankt und liegt nach Unternehmensangaben auf unbestimmte Zeit im Krankenhaus.

Bei der Entfernung von Nierensteinen habe es Komplikationen gegeben, teilte Konzernsprecher Sergej Kuprijanow am Mittwoch mit. Sein Zustand habe sich zuletzt aber wieder verbessert.

Miller müsse weiter unter ärztlicher Beobachtung bleiben müsse, sagte Kuprijanow weiter. Nach Angaben der Agentur Interfax hat Miller ein chronisches Nierenleiden. Die Wirtschaftszeitung Wedomosti berichtete, Miller sei schwer krank. Sie berief sich auf Personen, die dem 45-Jährigen nahe stehen.

Vorübergehend habe der Chef der Finanzabteilung, Andrej Kruglow, die Führung des Staatsunternehmens übernommen.

Eine Ablösung Millers sei allerdings kein Thema, berichtete Wedomosti unter Berufung auf den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Gazprom-Aufsichtsratschef Dmitri Medwedew weiter.

Die Teilnahme Millers am St. Petersburger Energieforum vom 8. bis 10. Juni wurde abgesagt. Der Gazprom-Chef sei auf dem Weg der Besserung, sagte Konzernsprecher Kuprijanow.

Weltgrößter Erdgasproduzent

Der vom Kreml kontrollierte Energie-Multi ist der weltweit größte Erdgasproduzent und das nach Marktkapitalisierung teuerste Unternehmen Europas.

Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Kunde von Gazprom im Ausland. 2005 steigerte der Konzern die Gasgewinnung um 2,8 Milliarden auf 547,9 Milliarden Kubikmeter. Der Reingewinn lag nach eigenen Angaben bei umgerechnet 5,98 Milliarden Euro. Miller will Gazprom zum weltweit größten Energieunternehmen machen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.822116
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
AFP/Reuters
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.