NGO kritisiert Arbeitsbedingungen bei Foxconn und Co: Apple-Zulieferer lassen Arbeiter länger als zwölf Stunden arbeiten

Von Besserung keine Spur: Ein neuer Bericht der Organisation China Labor Watch enthüllt Missstände bei den chinesischen Zulieferern von Apple. Eingeschüchterte Mitarbeiter, ausgebeutete Minderjährige - das soll weiterhin zum Alltag in den Fabriken gehören.

Es läuft nicht rund für Apple. Gerade erst hat der Konzern die Quartalszahlen vorgelegt - von Wachstum keine Spur, der Gewinn schrumpfte zum zweiten Mal in Folge. Nun soll kommende Woche auch noch der neue Report der Organisation China Labor Watch veröffentlich werden, in dem erneut die Arbeitsbedingungen bei den Apple-Zulieferern in China angeprangert werden.

Weiterhin würden die Vertragsfirmen von Apple systematisch gegen chinesisches Arbeitsrecht verstoßen, berichtet der Spiegel unter Berufung auf die Autoren des Berichts. Mehr als 10.000 Studenten und Schüler sollen in den Fabriken arbeiten. Schichten dauerten oft länger als zwölf Stunden, auch Minderjährige und Schwangere arbeiteten häufig länger als acht Stunden, so die Vorwürfe der Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York.

80 Überstunden im Monat seien keine Seltenheit, heißt es demnach weiter. Ermöglicht würden die Verstöße gegen die Arbeitszeitregelung durch ein Abrechnungssystem, das Mehrarbeit unterschlage. Auch das Betriebsklima soll katastrophal sein. Die Arbeiter würden systematisch angepöbelt und eingeschüchtert.

Der Report untersucht mehrere Zulieferer. Bislang stand vor allem der größte Hardware-Zulieferer Foxconn in der Kritik. Die Verlagerung der Produktion zu anderen Herstellern sollte den Imageschaden bei Apple begrenzen, schreibt der Spiegel. Doch bei den neuen Herstellern sollen die Arbeitsbedingungen häufig noch schlechter sein.

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