New Yorker Börse:Computerprobleme lösen Chaos an der Wall Street aus

Lesezeit: 1 Min.

5,7 Millionen Aktien in 45 Minuten: Extrem hohe Handelsumsätze und heftige Preisschwankungen haben die Börsianer an der Wall Street stutzig gemacht. Das Chaos wurde offenbar von einem Computersystem ausgelöst. Die New York Stock Exchange überprüft nun 148 Werte.

Außergewöhnlich hohe Handelsumsätze und heftige Preisschwankungen bei mehreren Aktien haben die Börsianer an der New Yorker Wall Street am Mittwoch aufgeschreckt. Der normale Handel war zeitweise gestört. Fünf Papiere wurden vorübergehend vom Handel an der New York Stock Exchange (Nyse) ausgesetzt. Die Nyse will nun 148 Werte überprüfen.

Ausgelöst wurde das Problem offenbar durch computergestützte Systeme. "Ich glaube, der Vorfall hat den gesamten normalen Handel in Mitleidenschaft gezogen", sagte der Händler Stephen Massocca von der Investmentbank Wedbush Morgan. "Überall gab es Handelsbewegungen, es war bizarr". Es sei "drunter und drüber" gegangen.

Die Ursache war zunächst unklar, dann aber räumte der Finanzdienstleister Knight Capital Probleme bei seinen computergestützten Systemen ein. Knight-Aktien verloren daraufhin 25 Prozent an Wert. Die Börsianer vermuten, dass mehr als die fünf vom Handel ausgesetzten Aktien von dem Problem betroffen sind. "Es sieht so aus, als ob es bei Dutzenden, wenn nicht Hunderten Werten extrem hohe Umsätze und sehr schnelle Kursbewegungen gab", sagte Joe Saluzzi von Themis Trading.

Der heftige Handel führte zur Handelsaussetzung der fünf Werte Corelogic, China Cord Blood, Kronos Worlwide, Trinity Industries und Molycorp. Bei Molycorp etwa wechselten in den ersten 45 Handelsminuten mehr als 5,7 Millionen Aktien den Besitzer - üblich ist ein Umsatz am gesamten Tag von 2,65 Millionen.

Damit sorgen zum wiederholten Mal technische Probleme für Chaos an den Börsen: Erst im Mai hatte es gravierende Pannen im Handelssystem der Nasdaq beim Börsengang von Facebook gegeben. Das hatte den beteiligten Firmen Millionen-Verluste eingebracht. Die Nasdaq streitet derzeit mit ihnen über den Schadenersatz.

© Süddeutsche.de/Reuters/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: