New York:Unbekannter will Empire State Building kaufen

Empire State Building New York

Zwei Gebote über 2,0 Milliarden und 2,1 Milliarden Dollar: Kurz vor dem geplanten Börsengang sind Käufer für das Empire State Building aufgetaucht

(Foto: Bloomberg)

Wie viel ist ein Wolkenkratzer wert? Ein unbekannter Investor soll bereit sein, mehr als zwei Milliarden Dollar für das Empire State Building zu zahlen. Doch ein Verkauf könnte schwierig werden.

2,1 Millarden Dollar lautet das höchste Gebot. So viel ist ein Unbekannter bereit zu zahlen, für ein immer noch äußerst repräsentatives Gebäude mitten in Manhattan: Das Empire State Building. Anfang der dreißiger Jahre errichtet, damals als höchstes Gebäude der Welt, mit 381 Metern und 102 Stockwerken, galt es lange als der Prototyp des Wolkenkratzers.

Neben dem Gebot über 2,1 Milliarden Dollar gibt es noch ein etwas niedriges Gebot, über 2,0 Milliarden Dollar. Die beiden Verwalter des Empire State Building, Peter und Anthony Malkin, haben in einem Schreiben an die Anteilseigner des Gebäudes bestätigt, dass in der vergangenen Woche unaufgefordert zwei Gebote eingegangen seien. Ansonsten geben sich die Verwalter wortkarg. Wer die beiden Bieter sind, ließen sie offen. "Wir prüfen die Angebote und ihre Bedingungen", heißt es nur. Bis dahin wolle man sich nicht näher äußern.

Doch zumindest die Identität einer der Bieter ist bereits bekannt: Die niedrigere Offerte stammt vom New Yorker Immobilienmagnaten Rubin Schron, wie seine Anwälte bereits offenbart haben. Wer hinter der höheren Offerte steckt, ist dagegen unbekannt. Die Boulevardzeitung New York Post berichtete unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle von einem Bieter aus dem Nahen Osten.

Beide Gebote liegen allerdings unter dem geschätzten Wert des Empire State Building von 2,3 Milliarden Dollar. Ohnehin wäre ein Verkauf nicht einfach: Der legendäre Wolkenkratzer gehört zahlreichen, verstreuten Eigentümern.

Möglicherweise werde die Verkaufsoption aber eine Alternative zum bisher geplanten Börsengang. Dabei sollte das Empire State Building Kernstück eines Immobilienfonds - eines sogenannten REIT (Real-Estate-Investment-Trust) werden. Zusammen mit 17 anderen Immobilien soll es dabei an der traditionsreichen Börse New York Stock Exchange gelistet werden. Doch wegen Streitereien und gerichtlichen Auseinandersetzungen unter den Anteilseigern muss der Börsengang seit Monaten immer wieder verschoben werden.

"Die Investoren wären besser bedient, wenn sie anstatt des Börsengangs einen Verkauf akzeptieren", sagt zum Beispiel Andrew Penson, ein New Yorker Immobilieninvestor, der auch am Empire State Building beteiligt ist. Das gelte angesichts des sehr schwankungsanfälligen Immobilienmarktes selbst dann, wenn das Kaufgebot niedriger läge als die Summe, die über einen Börsengang hereinkommen würde.

Penson ist einer der Anteilseigner, die das bisherige Angebot von 100 Dollar pro Aktie ablehnen und dagegen vor Gericht klagen. Eine Entscheidung steht noch aus.

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