Eine Ifa der Superlative soll nach den Wünschen der Elektronikhersteller das schwächelnde Geschäft wieder ankurbeln. Die diesjährige Funkausstellung in Berlin ist so groß wie noch nie. 1441 Aussteller zeigen auf 140.200 Quadratmetern die neuesten Produkte der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie Elektro-Hausgeräte. Im Mittelpunkt stehen Tablet-Computer, internetfähige Multimediageräte und Kameras. So zeigt Sony in Berlin erstmals eigene Tablets. Das Tablet P hat zwei 5,5-Zoll-Bildschirme zum aufklappen und verfügt über einen Tegra-Mobilprozessor von Nvidia. Das Gerät kommt Mitte November in den Handel und wird laut Sony mit 16 Gigabyte Speicher und Mobilfunk-Unterstützung 599 Euro kosten. Die zweite Tablet-Neuheit von Sony heißt ...
... Tablet S. Sonys flacher Computer, mit 9,4 Zoll etwas kleiner als Apples iPad, hat eine Infrarot-Schnittstelle und eignet sich auch als Fernbedienung für andere Geräte. Noch im September kommt er auf den Markt. Mit 16 Gigabyte Speicher kostet er 479 Euro, mit 32 Gigabyte 579 Euro.
Ebenfalls recht handlich ist das Galaxy Note von Samsung. Mit seinem 5,3 Zoll großen Display ist es kleiner als ein Tablet und größer als ein Smartphone. Das Gerät lässt sich nicht nur mit dem Finger, sondern auch mit einem Stift bedienen - zum Schreiben von Notizen oder zum schnellen Zeichnen von Skizzen. Die Kamera hat eine Auflösung von 8 Megapixel. Der integrierte Speicher von 2 Gigabyte lässt sich mit SD-Karten erweitern. Als Betriebssystem dient Android 2.3 (Honeycomb). Bei Samsung ist man davon überzeugt, mit dem Note eine eigene Geräteklasse erfunden zu haben: "Wir haben jetzt das Tablet, das Smartphone und nun das 'Note' genau dazwischen", sagte ein Samsung-Manager auf der IFA. Leider teilte er nicht mit, ob die neue Klasse nun Mini-Tablet oder Maxi-Smartphone heißt. Neben dem Galaxy Note zeigt der koreanische Hersteller auch die Neuauflage eines alten Bekannten: Das ...
... Galaxy Tab 7.7 Das neue Galaxy Tab hat eine Displaygröße von 7,7 Zoll (beim iPad sind es 9,7 Zoll) und eine Auflösung von 1280 mal 800 Bildpunkten. Der Tablet-Computer ist mit einer 3-Megapixel-Kamera ausgestattet und wird in mehreren Versionen mit einem integrierten Speicher von 16 bis 64 Gigabyte angeboten. Der Doppelkernprozessor hat eine Taktrate von 1,4 Gigahertz. Das Betriebssystem ist wie beim kleinen Bruder ebenfalls Android 2.3 (Honeycomb).
Dass ein Tablet die bessere Fernbedienung ist, zeigt Panasonic. Mit einen iPad lassen sich die neuen Flachbildfernseher der Reihe Viera steuern. Zudem gibt es künftig einen eigenen App-Store. Über diesen "Virtual Store" können Nutzer am Fernseher Musik, Spiele und Software kaufen. Die Bezahlung soll über PIN-Eingabe und Kreditkarte erfolgen.
Wem das iPad zu unhandlich ist, der kann beispielsweise das Samsung Smart TV mit einem Smartphone bedienen. Mit Smart TV sollen die Fernsehzuschauer nicht nur glotzen, sondern auch reden können: Dank Internetverbindung kann man quasi in Echtzeit per Chat mit Freunden über die gerade laufende Fernsehsendung lästern.
Wer bereits einen internetfähigen Fernseher im Wohnzimmer stehen hat, könnte ihn möglicherweise mit dieser Skulptur von Netgear aufrüsten. Der WNCE3001 bindet netzwerkfähige Fernseher, Blu-ray-Player oder Receiver und jedes andere netzwerkfähige Gerät mit LAN-Anschluss drahtlos ins Internet oder Heimnetzwerk ein. Der Adapter ist ab Oktober für 69 Euro erhältlich.
Ein Thema auf der IFA ist einmal mehr 3-D. So zeigt Sony einen Personal 3D-Viewer, der die dritte Dimension direkt vor die Augen holen soll. Sicher ist das ein überaus innovatives Gerät, allerdings sieht der Nutzer damit aus wie Lieutenant Commander La Forge aus Star Trek. Nicht ganz so auffällig, aber dafür umso nerdiger ...
... sind die neuesten 3-D-Brillen von LG. Statt dem üblichen Schwarz sind die Gestelle in ein frisches Weiß getaucht. Wer genug geguckt hat und lieber selber Bilder machen will, kann aus zahlreichen neuen Kameras auswählen:
Das neue, im versenkten Zustand nur knapp 2,7 Zentimeter tiefe "Pancake"-Objektiv mit der Bezeichnung Power Zoom Lumix G X Vario hat einen Zoombereich von 14 bis 42 mm (f 3,5-5,6), motorische Brennweitenverstellung und einen optischen Bildstabilisator. Das 95 Gramm leichte Objektiv soll Ende Oktober zusammen mit der GF3 als Set unter dem Namen DMC-GF3X in den Handel kommen. Einen Preis nannte Panasonic noch nicht.
Das Kürzel "pj" bei der Coolpix S1200pj von Nikon zeigt, dass sie über einen integrierten Projektor verfügt. Mit einer sichtbaren Strahlung von 20 Lumen können Bilder mit einer Diagonalen bis zu 1,50 Metern an die Wand geworfen werden. Die Kamera bietet eine Auflösung von 14 Megapixel und ermöglicht auch HD-Filmaufnahmen (720p) mit Stereoton. Die Kompaktkamera kommt ab September in den Farben Schwarz und Pink zu einem Preis von 429 Euro in den Handel.
Sony stellt auf der Ifa eine Kompaktkamera mit einem OLED-Sucher in hoher Auflösung vor. Der elektronische Sucher der Systemkamera NEX-7 bietet eine XGA-Auflösung von 1024 mal 768 Bildpunkten. Angezeigt werden die Aufnahmen auf einem drei Zoll (7,5 cm) großen LCD-Monitor, der sich umklappen lässt. Der CMOS-Bildsensor der Kamera erfasst Aufnahmen mit einer Auflösung von 24,3 Megapixel - ausreichend groß für den Ausdruck von Plakaten. Der Hersteller gibt die unverbindliche Preisempfehlung der ab November verfügbaren Kamera zusammen mit einem Zoomobjektiv (18-55 mm) mit 1349 Euro an.
Immer wieder taucht bei den Ifa-Neuheiten das iPad auf. Hier allerdings nicht als Fernbedieung, sondern als Musikquelle. Das Stichwort lautet Audio-Streaming. Viele neue Geräte unterstützten Apples junge Drahtlos-Technologie AirPlay. Als Musikquelle können ein Mac mit iTunes, ein iPhone, iPod Touch oder iPad fungieren - sofern sie mit Apples iOS-Betriebssystem ab Version 4.2 laufen. Die Apple-Geräte übertragen die Musik dann auf kompatible Receiver, Anlagen oder Boxen. In Verbindung mit Apples Wlan-Adaptern AirPort Express kann aber im Prinzip jeder Verstärker zum AirPlay-Empfänger werden. Auch Denons neue Receiver AVR-1912 (1100 Euro) unterstützt AirPlay, sowie das Alternativformat DLNA.