IWF fordert Schuldenerleichterungen für Athen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert von Europa erneut Schuldenerleichterungen für das klamme Griechenland. Der Fonds könne seine Entscheidung über weitere Kredite für Athen erst treffen, wenn Maßnahmen für eine Verringerung der Schuldenlast der Griechen ergriffen worden seien, sagte IWF-Vertreterin Delia Velculescu am Donnerstag.
Deutschland hält eine Beteiligung des IWF an einem neuen Kreditprogramm für Griechenland für zwingend erforderlich, sieht aber keine Möglichkeiten für einen Schuldenschnitt.
In Brüssel beraten am Nachmittag die Finanzminister der Euro-Staaten bei einem Sondertreffen über neue Finanzhilfen für Griechenland.

Griechenland-Debatte:Deutschland isoliert sich
Sogar Finnland will dem griechischen Kredit-Paket zustimmen. Finanzminister Schäuble hingegen ist unzufrieden. Ihn treibt besonders eine Frage um.
Marathonsitzung im griechischen Parlament
Das griechische Parlament debattiert seit Stunden über das neue Reformprogramm und die damit verbundenen Sparauflagen der Regierung. Mit einer Abstimmung nach der nächtlichen Marathonsitzung wird nun erst in den Morgenstunden gerechnet.
Die Debatte begann erst gegen 2 Uhr morgens. Die Verspätung hing mit Meinungsverschiedenheiten zusammen, die es im Parlamentspräsidium darüber gab, ob die Debatte in der Nacht zum Freitag oder erst am Freitagmorgen beginnen sollte. Nach einer fast zweieinhalbstündiger hitzigen Diskussion entschied sich die Mehrheit des Parlamentspräsidiums für eine nächtliche Debatte.
Etliche Abgeordnete der regierenden Syriza kündigten an, mit "Nein" zu votieren. Die parlamentarische Zustimmung gilt dennoch als sicher, da die wichtigsten Oppositionsparteien signalisiert haben, sich für das Sparprogramm auszusprechen. Im Gegenzug für die Reformen soll das Land mit einem riesigen Kreditpaket und ohne einen Schuldenschnitt wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen.
Das auf drei Jahre ausgelegte Programm soll nach Angaben eines Insiders ein Gesamtvolumen von 91,7 Milliarden Euro haben, einschließlich Erlösen aus dem Verkauf von Staatsvermögen.