Süddeutsche Zeitung

Neuer Ärger für Investor Nicolas Berggruen:Karstadt-Chef Jennings will abtreten

Der kriselnden Warenhauskette Karstadt geht es immer schlechter. Jetzt droht Investor Nicolas Berggruen offenbar neues Ungemach: Vorstandschef Jennings will einem Bericht zufolge seinen Posten aufgeben. Der Grund seien fehlende Millionen für Umbauten.

Die kriselnde Warenhauskette Karstadt muss sich einem Zeitungsbericht zufolge einen neuen Chef suchen. Karstadt-Vorstandschef Andrew Jennings will nach Informationen der Zeitung Bild am Sonntag seinen Ende des Jahres auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Er wolle solange bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist, berichtete die Zeitung. Das habe Jennings dem Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen bei einem Treffen am vergangenen Dienstag in Essen mitgeteilt. Die Zeitung beruft sich auf Aufsichtsratskreise.

Grund für die Trennung seien Differenzen über die Strategie zur Sanierung der Warenhauskette. Ein Unternehmenssprecher wies den Bericht zurück. "Die Geschichte stimmt nicht", sagte er und kündigte eine Mitteilung an. Die BamS berichtete weiter, dass der Sanierungsplan von Jennings ins Stocken gerate, weil die versprochenen Millionen von Berggruen für die notwendige Modernisierung der Kaufhäuser nicht kämen.

Sinkende Umsätze

Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen hatte den Konzern 2010 übernommen. Er hatte den internationalen Handelsexperten und Sanierer Jennings zum 1. Januar 2011 als Vorstandsvorsitzenden nach Essen geholt.

Zuletzt war der Streit zwischen dem Karstadt-Management und den etwa 20.000 Arbeitnehmern eskaliert. Mitte Mai erklärte der Warenhauskonzern seinen Ausstieg aus der Tarifbindung, um sich künftige Lohnerhöhungen zu sparen.

Einem Vorabbericht des Magazins Focus zufolge sank der Umsatz von Karstadt im Mai um fünf Prozent. In den Vormonaten habe das Minus mit im Schnitt zehn Prozent sogar doppelt so hoch gelegen, berichtete das Magazin unter Berufung auf Unternehmenskreise.

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