Neue Chefin Marissa Mayer:Yahoo kämpft sich langsam zurück

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Yahoo-Chefin Marissa Mayer beim Weltwirtschaftsforum in Davos. (Foto: dpa)

Die Zahlen sind kein Grund zur Erleichterung, doch immerhin besser als erwartet: Die neue Yahoo-Chefin Marissa Mayer gab erstmals seit vier Jahren wieder ein Umsatzplus bekannt. Zugleich fordert sie aber Geduld - mit großem Wachstum ist kurzfristig nicht zu rechnen.

Der Internetkonzern Yahoo kann mit der neuen Chefin Marissa Mayer erste Erfolge vermelden. Das Geschäft wuchs im Schlussquartal 2012 erstmals seit vier Jahren wieder leicht. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 1,35 Milliarden Dollar (eine Milliarde Euro). Der Gewinn sank zwar um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich 272 Millionen Dollar, übertraf aber dennoch die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte deutlich zu, um drei Prozent.

"Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber wir sehen erste positive Trends", sagte Mayer in einer Telefonkonferenz. Zugleich mahnte sie zu Geduld: "Der Weg zum Wachstum ist sicher, aber es wird nicht sofort kommen", sagte sie. Sie will die Nutzer überzeugen, mehr Zeit auf Yahoo-Seiten zu verbringen und ihnen mehr personalisierte Werbung anbieten. Das soll Yahoo wieder attraktiver für Anzeigenkunden machen.

Zunächst allerdings führte die Umstellung der eigenen Website zu einem geringeren Verkehr auf den populären Yahoo-Seiten wie dem E-Mail-Dienst, räumte Mayer ein. Dies resultierte im vergangenen Quartal in einem schwachen Geschäft mit Display-Werbung, zu der etwa die Banner auf Internetseiten gehören. Wettgemacht wurde das Defizit aber durch steigende Erlöse mit Suchmaschinenwerbung.

Konkurrenz zieht davon

Der Verwaltungsrat hatte Mayer Mitte 2012 vom Rivalen Google abgeworben. Sie will Yahoo wieder zu einer der ersten Adressen im Internetgeschäft machen. Dazu stellte sie ein neues Führungsteam auf, schloss unrentable Bereiche wie das Geschäft in Südkorea und will künftig mit neuen Diensten und Inhalten die Nutzer wieder an Yahoo binden.

Einst stand das Unternehmen als Synonym für das Internet, doch dann kamen neue starke Rivalen wie Google oder Facebook. Viele Nutzer wandten sich ab, Gleiches galt für die Werbekunden. Erschwerend kamen interne Querelen mit Führungswechseln in rascher Folge hinzu.

Im Gesamtjahr 2012 konnte Yahoo seinen Umsatz minimal auf knapp fünf Milliarden Dollar steigern und behielt unterm Strich mehr als 3,9 Milliarden Dollar übrig - fast vier Mal so viel wie im Jahr 2011. Dieser gewaltige Gewinnsprung kam allerdings durch den Verkauf von Anteilen am chinesischen Internetkonzern Alibaba zustande.

Für dieses Jahr geht das Management von einem Gesamtumsatz zwischen 4,75 und 4,88 Milliarden Dollar aus.

Konkurrent Google hatte vergangene Woche einen Umsatz von mehr als 50 Milliarden Dollar bekanntgegeben, der Gewinn des Unternehmens stieg auf 10,7 Milliarden Dollar. Alleine das Youtube-Video zum Song "Gangnam Style" hat Google nach eigenen Angaben acht Millionen Dollar eingebracht.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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