Netflix-Serie „Squid Game“:Das Geschäft mit der Story

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Squid-Game-Fans bei der Premiere des zweiten Teils vergangene Woche in Los Angeles. (Foto: APU GOMES/AFP)

Zum Start der zweiten Staffel des Mega-Hits „Squid Game“ will Netflix Einnahmen abseits von Abos generieren: mit Erlebnis-Häusern, Klamotten und Whisky. Der große Innovator der Entertainment-Branche ahmt damit die Strategie von Disney nach.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Es entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie, was Netflix da tut: Am 26. Dezember wird weltweit die zweite Staffel von „Squid Game“ freigeschaltet, die Fortsetzung der kapitalismuskritischen Erfolgsserie aus Südkorea: Ein paar Mega-Reiche schauen zu – während sie sich selbst an Feinstem laben –, wie andere, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat, in einer riesigen Halle in Stockbetten hausen, bei Wasser und dürftiger Nahrung. Wie sie eine Mini-Gesellschaft bauen und täglich zwischen Tod und der Aussicht auf immensen Reichtum balancieren – und zwar bei Kinderspielen, die Erfolgreiche mit dem Weiterkommen belohnen und Unglückliche mit dem sofortigen Tod bestrafen. Das Get-Rich-or-Die-Trying-Prinzip als Unterhaltung für die Reichen und Mächtigen. „Squid Game“ war freilich auch deshalb so erfolgreich (mittlerweile gab es mehr als 330 Millionen Aufrufe), weil man beim Zuschauen dauernd hinterfragt, wie weit denn diese Metapher wirklich noch entfernt ist von der Realität.

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