Geldanlage:Schon 126 Banken nehmen Negativzinsen

Skyline von Frankfurt am Main

Frankfurter Skyline: Etwas mehr als 1700 Banken gibt es in Deutschland.

(Foto: Arne Dedert/dpa)

Das Geld bringt keine Zinsen, es kostet welche: Die Anzahl der Geldhäuser, die so ihre Einnahmen stützen wollen, steigt rasant.

Die Zahl der Banken und Sparkassen, die Negativzinsen verlangen, hat sich innerhalb von zwölf Monaten nahezu verzehnfacht - laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Demnach verlangen inzwischen 126 Banken Negativzinsen für größere Guthaben vor allem auf dem Tagesgeldkonto. Vor einem Jahr waren es nur 13 Institute. Mittlerweile werden zudem häufiger niedrigere Summen belastet. Den Angaben zufolge räumen nun 27 Institute weniger als 100 000 Euro als Freibetrag ein. Bei drei Banken müssen Sparer bereits ab dem ersten Euro Negativzinsen zahlen.

"Für viele Banken war die Zinssenkung der EZB im September 2019 die Initialzündung, um Negativzinsen im Privatkundengeschäft durchzusetzen", analysiert Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox Finanzvergleich. "Damals waren Negativzinsen für Privatkunden noch die absolute Ausnahme. Seitdem beobachten wir eine anhaltende Dynamik."

Darüber hinaus erheben der Auswertung zufolge 13 Banken eine Gebühr für das üblicherweise kostenlose Tagesgeldkonto. Dadurch entstünden faktisch Negativzinsen, auch wenn sie nicht als solche ausgewiesen würden. Das Vergleichsportal wertet die im Internet veröffentlichten Preisaushänge von etwa 800 Banken und Sparkassen aus. Der Bundesbank zufolge gab es im vergangenen Jahr 1717 Kreditinstitute in Deutschland.

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