Überschwemmungen, Unwetter und weitere Naturkatastrophen haben im ersten Halbjahr weltweite Schäden von 120 Milliarden Dollar angerichtet und 4500 Menschenleben gekostet. Das geht aus der Katastrophenbilanz des Rückversicherers Munich Re hervor, die an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde.
Die Schäden sind demnach zwar niedriger als im ersten Halbjahr 2023, aber höher als sowohl im zehnjährigen als auch im dreißigjährigen Durchschnitt. „Wenn man das in einen längeren Zeitraum einordnet, sind die Gesamtschäden deutlich steigend“, sagt Ernst Rauch, der Chefklimatologe des Versicherungsunternehmens.
Auffällig in den ersten sechs Monaten seien sowohl die großen Überschwemmungen gewesen als auch die Serie schwerer Unwetter in den USA. Dort wurden von Anfang Januar bis Ende Juni allein 1250 Tornados gezählt. Teuerstes Einzelereignis war das Neujahrs-Erdbeben der Stärke 7,5 in Japan, das geschätzte Schäden von etwa zehn Milliarden Dollar verursachte.
Von den 120 Milliarden US-Dollar, die als volkswirtschaftliche Gesamtschäden zu beklagen sind, waren laut Munich Re etwa 62 Milliarden, also gut die Hälfte, versichert.
Im ersten Halbjahr 2023 waren die von Naturkatastrophen verursachten weltweiten Gesamtschäden mit 140 Milliarden Dollar laut Munich Re höher, die versicherten Schäden hingegen mit 60 Milliarden Dollar etwas niedriger. Ein maßgeblicher Faktor dabei war das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023 mit mehr als 50 000 Todesopfern. In beiden Ländern sind nur vergleichsweise wenige Menschen und Firmen gegen Naturkatastrophen versichert.