Süddeutsche Zeitung

Nasdaq:Alternative zum Börsengang

Der US-Börsenbetreiber Nasdaq will Unternehmen auf der Suche nach Kapital einen zweiten Weg an die Börse ermöglichen. Der Konzern reichte einen Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC ein, wonach es Firmen erlaubt werden soll, bei einer sogenannten Direktnotiz Geld einzusammeln. Das soll eine Alternative zu einem klassischen Börsengang sein. Die Nasdaq folgt damit dem New Yorker Börsenbetreiber NYSE, die im Juni ebenfalls einen Vorschlag für mehr Direktnotizen eingereicht hatte. Jahrelang war ein Börsengang die einzige Möglichkeit für Firmen, neue Aktien am Finanzmarkt zu platzieren und Kapital aufzunehmen. Bei einer Direktnotiz verzichten Unternehmen auf viele Dienstleistungen, die Investmentbanken bei einem klassischen Börsengang anbieten. Das ist billiger. Unternehmen haben aber die Risiken, dass der Aktienkurs stärker schwanken könnte und dass sie nicht so viele Papiere bei Investoren unterbringen wie geplant. Schon seit längerem erlaubt die SEC eine Direktnotiz, wenn dabei keine neuen Aktien auf den Markt gebracht werden, sondern sich nur die Altaktionäre von ihren Titeln trennen. Der Streamingdienst Spotify war 2018 das erste größere Unternehmen, das diesen Weg an die Börse wählte. Doch auch künftig soll es nicht ganz ohne Investmentbanker gehen: Unternehmen, die eine Direktnotiz planen, sollen mit Hilfe einer Investmentbank eine nicht bindende Preisspanne ausarbeiten, in der eine feststehende Zahl von Aktien verkauft werden soll.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5009681
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 26.08.2020 / Reuters
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.