Für den "Tatort" wird Matthias Schranner an einem Sonntagabend ganz bestimmt nicht den Fernseher einschalten. Ihn nervt, "dass die Ermittler immer gleich einen Parkplatz finden, wenn sie jemanden festnehmen wollen". Jahrelang hat Schranner für das FBI Geiselnahmen verhandelt, davor in Deutschland Drogendealer aufgespürt. Er weiß: Das echte Leben ist kein Fernsehkrimi. Bösewichte sind selten zu Hause, wenn die Polizei klingelt, und dass Polizisten für Gerechtigkeit kämpfen, hält er für einen Mythos. "Wenn du als Polizist an Gerechtigkeit glaubst, wirst du verzweifeln", sagt Schranner. Zu oft hat er erlebt, wie Gewaltverbrecher davonkommen, weil etwa die Ehefrau sich nicht traut, auszusagen. Oder wie Drogendealer dem Gefängnis entgehen, indem sie immer wieder freiwillig eine Therapie anfangen.
Matthias Schranner:Besser als ein Krimi
Einst verhandelte Matthias Schranner mit Geiselnehmern, heute schult er Manager und Politiker.
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