Nachruf:BWL-Professor Picot gestorben

Deutscher Bankentag; Arnold Picot

Arnold Picot machte nach dem Abitur in Bochum eine Banklehre und studierte dann. Er war Professor an der Uni in Hannover und von 1984 an in München.

(Foto: picture alliance)

Arnold Picot war einer der renommierten Professoren der Betriebswirtschaftslehre. Er beklagte die zunehmende Spezialisierung seines Fachs. Jetzt ist er mit 72 Jahren gestorben.

Von Caspar Busse

Er war einer der bekannten und angesehenen Professoren für Betriebswirtschaftslehre in Deutschland: Arnold Picot beschäftigte sich ausführlich mit Themen der betrieblichen Organisation, er wollte immer die Praxis und die Wissenschaft verbinden und er beklagte eine zunehmende Spezialisierung seines Fachs. Generationen von BWL-Studenten haben in München seine Vorlesungen gehört. Am vergangenen Wochenende ist Picot jetzt im Alter von 72 Jahren gestorben.

Geboren wurde Picot am 28. Dezember 1944 in Österreich. Sein Abitur machte er in Bochum. Danach entschloss er sich, zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei einem kleinen Kreditinstitut in Essen zu absolvieren, bevor er nach München ging, um Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität zu studieren. Dort promovierte und habilitierte er beim bekannten BWL-Professor Edmund Heinen. Zu dessen 70. Geburtstag verfasste Picot zusammen mit seinem Kollegen Werner Kirsch die Festschrift mit dem Titel "Die Betriebswirtschaftslehre im Spannungsfeld zwischen Generalisierung und Spezialisierung". Von 1976 bis 1984 lehrte Picot in Hannover, mit einem einjährigen Abstecher an die Stanford University. Dann kehrte er nach München zurück, zunächst an die TU, von 1988 an dann wieder an die LMU. Tobias Kretschmer, Dekan der BWL-Fakultät, lobte Picots "visionäre, fachübergreifende Neugierde, sein Interesse an seinen Studierenden, Mitarbeitern, Doktoranden, Kollegen und Partnern, seine moderierende und integrierende, seine respektvolle und konstruktive Art". Picot trat bei vielen Kongressen auf und meldete sich bis zuletzt zu Wort. Außerdem war er seit 1998 Aufsichtsratsvorsitzender des Pharma- und Laborzulieferers Sartorius AG und verwaltete als Testamentsvollstrecker den Nachlass von Gründerenkel Horst Sartorius.

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