Die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse ist vorerst gerettet - ausgerechnet durch den Erzrivalen, die UBS. Die soll die Credit Suisse übernehmen, für drei Milliarden Franken. Damit ist ein unkontrollierter Absturz zwar erstmal abgewendet. Aber die Stimmung an den Finanzmärkten ist weiter angespannt. Volker Brühl, Finanzexperte und Geschäftsführer am Center for Financial Studies der Goethe-Universität in Frankfurt, sagt, dass "die Probleme der Credit Suisse hausgemacht" seien.
Die Probleme hätten einen langen Vorlauf - und hätten sich jetzt durch die Krise der Silicon Valley Bank zugespitzt. "Und dann schauen Investoren und Anleger auf mögliche Kandidaten, die fragil aufgestellt sind. Da fällt einem natürlich die Credit Suisse sofort ein." Die Bank hätte dann mit großen Liquiditätsabflüssen zu kämpfen gehabt - und deshalb seien schließlich die Schweizer Finanzaufsicht und die Notenbank eingeschritten. Die Übernahme durch die UBS hält Brühl allerdings für ein Risiko: die UBS könne die Credit Suisse möglicherweise nicht "verdauen", weil die Probleme der Credit Suisse zu groß sind. Außerdem warnt er vor einem riesigen Bankkonzern, der im Fall der Fälle kaum noch abzuwickeln sei.
Brühl beruhigt jedoch Anlegerinnen und Anleger: In Europa gebe es keine andere Bank, die so schlecht aufgestellt sei wie die Credit Suisse es war. Weitere Banken seien nicht in ihrer Existenz gefährdet.
Die Reportage aus Bagdad finden Sie hier.
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Moderation, Redaktion: Tami Holderried
Redaktion: Johannes Korsche, Lars Langenau, Sabrina Höbel
Produktion: Jakob Arnu
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