Nach Kritik aus Aktionärskreisen:Mayrhuber zieht Kandidatur für Lufthansa-Aufsichtsrat zurück

Lufthansa CEO Mayrhuber addresses general meeting in Berlin

Der ehemalige Lufthansa-Chef Mayrhuber bei einen Treffen in Berlin vor zwei Jahren.

(Foto: REUTERS)

Aktionäre machen ihn für das umfangreiche Sparprogramm der Lufthansa verantwortlich: Nun hat der ehemalige Chef der Fluglinie, Wolfgang Mayrhuber, seine Kandidatur als Aufsichtratschef zurückgezogen. Ein neuer Vorschlag muss schnell kommen.

Einen Tag vor der Hauptversammlung der Lufthansa hat der designierte neue Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber seine Kandidatur aufgegeben. Der 66-Jährige frühere Lufthansa-Chef habe nach Kritik aus Aktionärskreisen erklärt, dass er für das Amt nicht zur Verfügung stehe, teilte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung mit.

Einen neuen Vorschlag werde das Kontrollgremium noch am Montag erarbeiten und veröffentlichen. Die Hauptversammlung findet am Dienstag in Köln statt.

Mayrhuber hatte auf Vorschlag des Vorstands dem langjährigen Chefaufseher Jürgen Weber nachfolgen sollen. Er wurde aber von kritischen Aktionären für zahlreiche Fehlentwicklungen in seiner Zeit als Lufthansa-Chef verantwortlich gemacht.

Derzeit hat das Unternehmen ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt, um gegenzusteuern. Nach den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung hatte Mayrhuber eine zweijährige "Abkühlungszeit" auf sich genommen, kommt nun aber nicht wie geplant zum Zuge.

Vor allem Großinvestoren gegen Mayrhuber

Mayrhuber hatte auf Vorschlag des Vorstands dem langjährigen Chefaufseher Jürgen Weber nachfolgen sollen. Er wurde aber von kritischen Aktionären für zahlreiche Fehlentwicklungen in seiner Zeit als Lufthansa-Chef verantwortlich gemacht.

Derzeit hat das Unternehmen ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt, um gegenzusteuern. Nach den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung hatte Mayrhuber eine zweijährige "Abkühlungszeit" auf sich genommen, kommt nun aber nicht wie geplant zum Zuge.

Vor allem Großinvestoren äußerten einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge Vorbehalte gegenüber Mayrhuber. So hätten sich Union Investment oder Templeton zuletzt gegen Mayrhuber ausgesprochen.

Auch der einflussreiche Aktionärsberater ISS legte den Lufthansa-Aktionären nahe, die Wahl von Mayrhuber nicht zu unterstützen, schreibt die Zeitung in ihrer Montagsausgabe. Unter anderem halte Mayrhuber zu viele Kontrollposten bei anderen Unternehmen, um sich auf die Herausforderungen der Lufthansa zu konzentrieren. Derzeit leitet der Österreicher das Kontrollgremium des Halbleiterherstellers Infineon und sitzt im Aufsichtsrat des Rückversicherers Munich Re und von BMW.

Die Lufthansa steckt derzeit in einem tiefgreifenden Konzernumbau, dem 3500 Jobs zum Opfer fallen. So will der Dax-Konzern sein operatives Ergebnis bis 2015 auf 2,3 Milliarden Euro erhöhen.

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