Neuanfang für Haiti: Ein halbes Jahr nach dem schweren Erdbeben hat der Internationale Währungsfonds (IWF) dem Karibikstaat alle Schulden erlassen.
Die Organisation strich insgesamt alle ausstehenden Verbindlichkeiten in Höhe von 268 Millionen Dollar (209 Millionen Euro), wie der IWF in Washington mitteilte. Er beschloss gleichzeitig ein auf drei Jahre angelegtes Programm für den Wiederaufbau des Landes.
Haiti war am 12. Januar von einem verheerenden Erdbeben erschüttert worden, bei dem mehr als 250.000 Menschen ums Leben kamen. Die Hauptstadt Port-au-Prince wurde schwer zerstört; insgesamt verloren 1,5 Millionen Haitianer ihre Unterkunft.
Auf einer Geberkonferenz im März hatte die internationale Gemeinschaft Haiti 9,9 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau zugesagt. IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn rief die beteiligten Staaten nun auf, "schnell" ihre gemachten Hilfsversprechen einzulösen, damit "der Wiederaufbau beschleunigt, der Lebensstandard rasch erhöht und soziale Spannungen gemildert" werden könnten.