Nach Druckabfall:Airbus muss jede zehnte Tür der A380 umrüsten

New Airbus A380 aircraft for Lufthansa is led to runway after hand-over ceremony at manufacturer's site in Finkenwerder, near Hamburg

Ein Riese der Lüfte: Nun quietschen beim A380 die Türen.

(Foto: REUTERS)

Vibrierende Türen und seltsame Geräusche: Der Flugzeugbauer Airbus kämpft mit technischen Mängeln am Flaggschiff A380. Nun muss jede zehnte Maschine umgebaut werden. Der erste Zwischenfall ereignete sich bereits im Januar dieses Jahres.

Der Flugzeugbauer Airbus muss etliche Maschinen seines Flaggschiffs A380 nachrüsten. "Etwa zehn Prozent der Türen müssen modifiziert werden", sagte ein Airbus-Sprecher am Mittwochabend und bestätigte damit im Grundsatz einen Bericht des NDR. Es war im Januar zu einem gefährlichen Zwischenfall und offenbar auch zu Kundenbeschwerden gekommen.

Die Aussage des NDR, Türen des Flugzeugs hätten sich während des Flugs geöffnet, wies er aber zurück. "Die Tür kann sich schon rein physikalisch nicht während des Fluges öffnen." Der Luftdruck presse sie in ihre Halterung. Dem Bericht zufolge sollen sich bereits mehrere Fluggesellschaften bei Airbus über das Problem mit den Türen beklagt haben. "Sie vibrieren, machen Geräusche", zitiert das Magazin aus einem internen Bericht.

Wie Airbus mitteilte, gibt es dabei allerdings kein Sicherheitsproblem. Bei dem Umbau gehe es um den Übergang zwischen Tür, Dichtung und Rahmen. Dadurch soll die Tür besser im Rahmen sitzen. Eine technische Lösung sei bereits entwickelt. Die Umbauten würden zusammen mit regulären Wartungsmaßnahmen umgesetzt, so dass die Maschinen nicht gesondert aus dem Betrieb gezogen werden müssten.

Im Januar war eine A380 von Singapore Airlines nach einem Druckabfall in der Kabine mit fast 500 Menschen an Bord außerplanmäßig in Aserbaidschan gelandet. Die Sauerstoffmasken seien ausgelöst worden, und die Maschine sei sicher gelandet, hatte die Fluglinie damals mitgeteilt. Es sei niemand verletzt worden. Bereits früher waren an der A380 Haarrisse innerhalb der Tragflächen aufgetreten. Airbus musste daraufhin die betroffenen Teile an allen ausgelieferten Maschinen des Typs austauschen. Den Konzern kostete dies einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

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