Nach der Bundestagswahl:Bundesbank rechnet mit neuen Hilfen für Griechenland

People wait outside a Greek Manpower Employment Organisation office at Kalithea suburb in Athens

Wartende vor einem Arbeitsamt in einem Vorort von Athen.

(Foto: REUTERS)

Die Bundesregierung lobt die Sparbemühungen der Regierung in Athen - doch die Bundesbank hat offenbar "erhebliche Zweifel", ob Griechenland die nötigen Reformen umsetzt. Der "Spiegel" zitiert aus einem internen Dokument, das keine Zweifel an der Einschätzung der Zentralbank lässt: Griechenland benötigt nach der Bundestagswahl ein neues Rettungsprogramm.

Die Bundesbank rechnet nach Informationen des Spiegel damit, dass es bereits kurz nach der Bundestagswahl ein neues Rettungsprogramm für Griechenland geben wird. In einem internen Dokument der Zentralbank heißt es, die Europäer müssten spätestens Anfang 2014 "wohl in jedem Fall ein neues Kreditprogramm mit Griechenland beschließen", wie das Nachrichtenmagazin berichtet.

In der Stellungnahme für das Berliner Finanzministerium und den Internationalen Währungsfonds (IWF) kritisierten die Frankfurter Experten demnach die jüngste Kredittranche und die dafür erfolgte Überprüfung durch die Troika. Sie dürfte "politischen Zwängen geschuldet sein".

Wie es in dem Bericht weiter heißt, bestreitet die Bundesbank zwar, es handle sich dabei um eine Anspielung auf die Bundesregierung, die vor der Wahl eine Diskussion über einen Schuldenschnitt verhindern will - und deshalb die Fortschritte in Griechenland betont. Doch die Bundesbank kommentiert diesen Optimismus in ihrem Dossier äußerst unterkühlt: "Wir nehmen die zustimmende Haltung zur Kenntnis."

Das hat auch damit zu tun, dass laut Bundesbank die Risiken des Rettungsprogramms "außergewöhnlich hoch" bleiben. Auch die Performance der Athener Regierung sei "kaum zufriedenstellend", es bestünden "erhebliche Zweifel" an der Fähigkeit, unabdingbare Reformen umzusetzen.

Im Juli hatten Euro-Rettungsfonds und IWF 5,7 Milliarden Euro an Griechenland überwiesen. Insgesamt flossen bislang Hilfen von über 200 Milliarden Euro.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: