Nach Datenschutzpannen:Facebook legt Milliarden für Strafzahlungen zurück

Die Zahl monatlich aktiver Nutzer bei Facebook wuchs binnen drei Monaten von 2,32 auf 2,38 Milliarden. (Foto: dpa)

Das Online-Netzwerk reagiert auf die jüngsten Datenschutz-Skandale und hat für mögliche Sanktionen drei Milliarden Dollar zurückgestellt. Das wirkt sich auf den Gewinn aus.

Facebook bereitet sich mit einer Milliarden-Rückstellung auf Konsequenzen aus den jüngsten Datenschutz-Skandalen vor. Im Zusammenhang mit entsprechenden Ermittlungen der US-Handelsbehörde FTC legte Facebook im vergangenen Quartal drei Milliarden Dollar beiseite, wie das Online-Netzwerk nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.

Das Unternehmen rechne insgesamt mit einer Belastung zwischen drei und fünf Milliarden Dollar. Die Ermittlungen der FTC können zum Beispiel mit einer Strafe oder mit einem Vergleich enden.

Bei Facebook hatte es in den vergangenen Jahren etliche spektakuläre Datenschutzpannen gegeben. Die Behörde FTC konzentriert sich vor allem auf den Skandal um Cambridge Analytica im März 2018. Damals schöpfte die Datenanalyse-Firma persönliche Informationen von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Zustimmung ab. Ziel der Aktion war es, deren Stimmabgabe bei den US-Wahlen im Jahr 2016 im Sinne von Auftraggebern zu beeinflussen.

Facebook hat Geldreserven von über 45 Milliarden Dollar. Die Rückstellung drückte zugleich den Gewinn im vergangenen Quartal auf 2,43 Milliarden Dollar nach knapp fünf Milliarden ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 26 Prozent auf gut 15 Milliarden Dollar.

Die Zahl monatlich aktiver Nutzer wuchs binnen drei Monaten von 2,32 auf 2,38 Milliarden. Die Anleger zeigten sich zufrieden: Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als vier Prozent zu.

© SZ.de/dpa/AP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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