Nach Corona:Rechnung, adieu

Man doing online shopping through laptop on desk model released Symbolfoto PSBHF00006

Online kaufen: Die US-Firma Paypal ist bei kleineren Beträgen beliebt.

(Foto: Büro Watzmann /imago images/Westend61)

Eine Frage, eine Antwort: Hat die Pandemie die Art, wie wir unsere Einkäufe im Netz bezahlen, verändert?

Von Nils Wischmeyer, Köln

Und dann waren sie plötzlich zu. Die meisten Geschäfte in Deutschland mussten im Lockdown vorübergehend und teilweise ganze Monate schließen. Wer etwas einkaufen wollte, was nicht gerade eine Tomatensuppe, eine Konserve oder abgepacktes Fleisch im Supermarkt war, der musste an den Rechner, ans Smartphone oder ans Tablet und es im Internet bestellen.

Nun haben die Geschäfte schon länger wieder geöffnet, die Deutschen kaufen aber weiterhin viel und gerne online ein, wie eine Studie des Zahlungsdienstleisters Nets zeigt. Demnach präferieren mittlerweile 46 Prozent der Deutschen einen Online-Einkauf, was der Studie zufolge sogar mehr sind als im stationären Geschäft, wo es immer noch 43 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher am liebsten hinzieht. Die verbleibenden elf Prozent schwanken zwischen den beiden Optionen.

Doch nicht nur die Art und Weise, wo wir einkaufen, sondern auch wie die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlen, ändert sich gerade. In den vergangenen Monaten haben die Deutschen ihre Einkäufe im Internet zuletzt am liebsten mit einem sogenannten E-Wallet bezahlt. Darunter fallen unter anderem Dienste wie Klarna, Amazon Pay und vor allen Dingen Paypal, das in Deutschland schon lange zu einer der beliebtesten Bezahloptionen zählt. 40 Prozent der Befragten bezahlten per E-Wallet die Hose, die Kopfhörer oder die Geschenke für Weihnachten im Internet. Wie Ibi Research in einer separate Studie herausgefunden hat, ist die US-Firma Paypal gerade bei kleineren Beträgen sehr beliebt. Erst bei höheren Einkäufen von mehr als 500 Euro würden die Käuferinnen und Käufer die Rechnung als Zahlungsart bevorzugen.

Die Rechnung ist der Studie von Nets zufolge auch schon die zweitbeliebteste Zahlungsart beim Online-Shopping. Etwa 22 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher hätten zuletzt so im Netz bezahlt. Mit deutlichem Abstand folgen dann mit zwölf Prozent die Kreditkarte, mit acht Prozent das Lastschriftverfahren, und nur sechs Prozent aller Verbraucherinnen und Verbraucher schicken die ausstehenden Beträge per Online-Überweisung zum Händler.

Damit haben E-Wallets in der Pandemie an Bedeutung gewonnen. Zwar sind die Zahlen wegen der unterschiedlichen Erhebungsmethode nicht exakt vergleichbar, doch bot sich in einer Studie E-Commerce-Center Köln im Jahr 2018 noch ein anderes Bild. Damals bevorzugten rund 41 Prozent der Deutschen den Kauf auf Rechnung, erst danach folgte Paypal mit 35 Prozent. Da hat sich was gedreht.

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