Nach Chaos in Mainz:Bahn stellt Hunderte neue Mitarbeiter ein

Bahn stellt neue Mitarbeiter ein

Neue Mitarbeiter für ICE & Co.: Die Bahn will ihr Personal aufstocken.

(Foto: dpa)

Um Zugausfälle und Sperrungen wie am Mainzer Hauptbahnhof im Sommer zukünftig zu verhindern, will die Deutsche Bahn ihr Personal massiv aufstocken. Und auch die Arbeitsbedingungen sollen verbessert werden.

Mainz und die Folgen: Die Deutsche Bahn reagiert auf die teils massiven Personalengpässe und stellt im kommenden Jahr 1700 Mitarbeiter zusätzlich ein. Das kündigte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber in Berlin an. 1250 Beschäftigte sollen dauerhaft bei dem Unternehmen bleiben, die übrigen 450 zunächst befristet eingestellt werden.

Die Belegschaft wird aufgestockt, nachdem Personalchefs und Betriebsräte in den 330 Bahn-Betrieben die Personalplanung zweieinhalb Monate lang überprüft hatten. Anlass war das Stellwerksdebakel von Mainz. Dort fehlten im Sommer Fahrdienstleiter. Als Folge fielen wochenlang Züge im Regional- und Fernverkehr aus.

Nun einigten sich nach Angaben der Bahn Vertreter der Konzernführung mit dem Konzernbetriebsrat (KBR) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf ein Paket aus Einstellungen und verschiedenen Maßnahmen zum Abbau von Überstunden und Urlaubsrückständen. Von den 1700 neuen Mitarbeitern werden nach Angaben Webers etwa 1000 in der Infrastruktur beschäftigt, 400 davon in den Stellwerken, 400 bei der Instandhaltung. Auch 200 Lokführer seien zusätzlich eingeplant. Weber fügte hinzu, bereits in diesem Jahr würden 860 Fahrdienstleiter eingestellt, 400 mehr als zuvor geplant. Das von 2014 an geplante neue Personal werde die Bahn etwa 50 Millionen Euro jährlich kosten.

Zwischenbilanz im April 2014

Die 450 neuen Angestellten mit befristeten Verträgen sollen vor allem helfen, Überstunden und Urlaubsansprüche des Stammpersonals abzubauen. Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Alexander Kirchner, erwartet, dass auch diese Beschäftigten später bei der Bahn bleiben. "Denn der Abbau von Mehrarbeit ist auch danach noch nötig", sagte Kirchner.

Die zweieinhalb Monate, in der die Personalplanung überprüft wurde, hätten sich gelohnt. "Wir sind noch lange nicht am Ende, aber in der richtigen Richtung", sagte Kirchner zu der Verständigung mit der Bahnspitze. Am 2. April 2014 soll bei einem weiteren Treffen eine Zwischenbilanz gezogen werden.

Im laufenden Jahr hat der DB-Konzern nach eigenen Angaben bereits mehr als 8500 neue Mitarbeiter eingestellt. Hinzu kämen etwa 4000 Auszubildende und Studierende in dualen Studiengängen, die im Herbst gestartet seien. Mit der EVG wurde demnach zudem vereinbart, die finanziellen Anreize zu verbessern, Langzeitkonten zu eröffnen und Mehrarbeit in Langzeitkonten anzusparen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: