Die Finanzaufsicht Bafin hat die schnell wachsende Berliner Bank N26 ausgebremst. Bis auf Weiteres darf N26 nur noch "maximal 50 000 Neukunden" pro Monat aufnehmen. Zudem beschränkt die Bafin bestimmte Risikopositionen in der Bilanz. Ein Sonderbeauftragter soll die Umsetzung der Maßnahmen überwachen. Ziel sei "die Beseitigung von Mängeln insbesondere im Risikomanagement in den Bereichen Informationstechnologie und Auslagerungsmanagement", teilte die Bafin am Dienstag mit. Die Mängel lägen im starken Wachstum der Bank begründet.
Bankchef und -gründer Valentin Stalf hatte die Neukundengrenze vor wenigen Wochen bereits angekündigt. Die Bafin hatte die Maßnahmen bereits Anfang Oktober verhängt, sie wurden aber erst jetzt bestandskräftig. N26 hat schon länger Ärger mit der Aufsicht, nicht zuletzt wegen Mägeln in der Geldwäschevorsorge, deretwegen die Bafin im Frühjahr einen ersten Sonderbeauftragten in die Bank schickte. Im Sommer folgte ein Bußgeld über 4,25 Millionen Euro wegen zu spät abgegebener Geldwäscheverdachtsmeldungen. N26 war wiederholt negativ aufgefallen, weil Online-Betrüger Konten der Bank missbraucht hatten. Die 2013 gegründete Bank hat wiederholt Abhilfe versprochen. Nach der jüngsten Finanzierungsrunde wird das Geldhaus mit mehr als neun Milliarden Dollar bewertet. Damit ist es die wertvollste deutsche Finanztechnologie-Firma.