Musik:Nur live ist Life

(Foto: Getty Images)

Von Helmut Martin-Jung

Okay, okay, manchmal war der Sound echt nicht so toll, die Sängerin irgendwie nicht gut drauf oder das Wetter sch...lecht. Aber was gab es nicht schon für Live-Konzerte, die sich eingegraben haben ins Gedächtnis all derer, die dort waren: Horowitz in Moskau, Simon and Garfunkel im Central Park, Jimi Hendrix' zersägte Nationalhymne in Woodstock - die Liste ginge noch lang weiter. Doch weil das verflixte Virus dicht gedrängte Menschenmassen besonders mag, mussten Konzerte wie die von Alicia Keys im Juni 2020 in Deutschland ausfallen. Das trifft besonders die Musiker hart. Mit Streaming verdienen sie nicht soviel wie früher mit Platten, also brauchen sie Live-Auftritte. Es leiden aber auch die Branchen darum herum. Beim Veranstalter und Tickethändler CTS Eventim zum Beispiel ging der Umsatz mit Live-Veranstaltungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um fast 94 Prozent zurück. Sorgen muss man sich um den Konzern nicht machen, der habe eine "weiterhin sehr solide Finanzbasis", sagt Firmenchef Klaus-Peter Schulenberg. Also genug Kohle. Anders sieht es bei vielen Künstlern aus und auch bei den Roadies, den Soundleuten und all den vielen, die man nicht sieht, aber ohne die es nicht geht. Alleine CTS Eventim beschäftigt jetzt 30 Prozent weniger Menschen als vor der Pandemie, viele davon haben im Live-Bereich gearbeitet. Eines aber ist sicher: Sobald es wieder möglich ist, werden viele das Kribbeln spüren wollen, das nur ein Live-Auftritt vermitteln kann.

© SZ vom 21.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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