Abfallentsorgung:Der gleiche Müll, sechsmal so teuer

Müllabfuhr in Hannover

Die Kosten für die Müllabfuhr unterscheiden sich erheblich zwischen den Städten.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
  • Je nach Wohnort sind die Kosten für die Müllentsorgung sehr unterschiedlich. Wie groß die Unterschiede sind, zeigt eine Untersuchung für den Eigentümerverband Haus und Grund.
  • Demnach zahlen Familien in manchen Städten Hunderte Euro mehr pro Jahr als anderswo.
  • Am günstigsten ist es in Flensburg, Nürnberg und Magdeburg, am teuersten in Leverkusen, Moers und Bergisch Gladbach.

Müll kann für Haushalte in Deutschland sehr unterschiedlich teuer sein. Am günstigsten ist es in Flensburg, Nürnberg und Magdeburg, am teuersten in Leverkusen, Moers und Bergisch Gladbach. Das zeigt ein Vergleich des Forschungsunternehmens IW Consult für den Eigentümerverband Haus und Grund. Demnach unterscheiden sich die jährlichen Gebühren zum Teil um mehr als 600 Euro.

Haus und Grund ließ zum zweiten Mal die Entsorgungskosten für Restmüll, Biomüll, Sperrmüll und Altpapier in den 100 größten deutschen Städten vergleichen. Schon die erste Untersuchung vor drei Jahren hatte große Unterschiede ergeben. Berechnet wurde die Müllrechnung für zwei Erwachsene und zwei Kinder, die in einem Einfamilienhaus leben - eine übliche Vergleichsgröße, die jedoch in Großstädten nicht immer dem durchschnittlichen Haushaltstyp entspricht. Veranschlagt werden 60 Liter Restmüll je Haushalt und Woche.

In Flensburg zahlt ein solcher Haushalt demnach gut 123 Euro pro Jahr für die Müllabfuhr, in Leverkusen dagegen knapp 771 Euro. Aus Sicht des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) ergeben solche Vergleiche kein realistisches Bild. Er vertritt auch städtische Abfall- und Stadtreinigungsbetriebe. Zur Rechnung gehörten noch weitere Faktoren, darunter wie weit Müllwagen zu fahren haben, wie groß die Tonne ist, wie oft sie geleert wird, wie Wertstoffhöfe finanziert werden und ob Anlagen schon abgeschrieben sind.

IW Consult bezieht seine Daten hauptsächlich aus den Satzungen der Städte. Bei einem Großteil der Kommunen legten die Autoren zum Teil auch Schätzungen zugrunde, um einen Vergleich der unterschiedlichen Tarifgruppen zu ermöglichen.

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