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Motorola:Motorola plant Aufspaltung

Die neuen Handys sind nicht mehr hip - die Konkurrenten ziehen vorbei. Der angeschlagene Technologiekonzern Motorola gliedert seine Handysparte in ein zweites Unternehmen aus.

Der kriselnde US-Telekomausrüster Motorola will sich in zwei getrennte Konzerne aufspalten. Dabei entstünden ein Mobilfunk- und ein Breitbandnetzwerkunternehmen, die unabhängig geführt und jeweils an der Börse notiert sein sollen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Schaumburg in Illinois mit. Die derzeitigen Motorola-Aktionäre sollen Anteile an beiden Unternehmen erhalten. Mit dem Abschluss des Prozesses sei 2009 zu rechnen. Die Aktien reagierten auf die Ankündigung vorbörslich mit einem Kurssprung von rund zehn Prozent.

Produkte nicht mehr konkurrenzfähig

Die Handysparte bei Motorola steht seit längerem auf der Kippe. Aktionäre forderten seit langem eine Aufspaltung des Unternehmens. Bereits im Januar kündigte das Unternehmen unter dem Druck von Großaktionär Carl Icahn an, seine strategische Ausrichtung zu überprüfen und schloss dabei eine Abspaltung der Sparte nicht aus. Der Investor, der für seine aggressiven Einmischungsversuche in strategische Firmenentscheidungen bekannt ist, hält etwa 6,3 Prozent an Motorola und ist damit zweitgrößter Einzelaktionär.

Der nach Nokia weltweit zweitgrößte Mobiltelefonhersteller hatte jahrelang von der Nachfrage nach seinem superflachen Klapphandy Razr profitiert. Das Geschäft mit den Handys, dass in der Vergangenheit etwa die Hälfte des Konzernumsatzes erwirtschaftete, machte 2007 einen Betriebsverlust von 1,2 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 2,7 Milliarden Dollar 2006.

Neben der Handy-Sparte betreibt Motorola auch profitable Geschäfte, z.B. mit TV-Settopboxen sowie Mobilfunknetzen und Kommunikationstechnik für Firmen.

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