Süddeutsche Zeitung

Bayer kauft Monsanto:Das sind die größten Übernahmen deutscher Firmen im Ausland

Bayer kauft Monsanto - eine Rekordübernahme für Deutschland. Doch auch davor gab es einige milliardenschwere Zukäufe.

14,2 Milliarden für das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten

Schon im Jahr 2014 machte Bayer mit einer spektakulären Übernahme Schlagzeilen. Das Leverkusener übernahm für 14,2 Milliarden Dollar das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und Gesundheitsprodukten des US-Pharmakonzerns Merck. Bayer wurde dadurch hinter Johnson & Johnson zum zweitgrößten Anbieter auf diesem lukrativen Markt.

Eon kauft Kraftwerke

Im Jahr 2008 kaufte der Energieversorger Eon für 14,3 Milliarden Dollar Kraftwerke und Beteiligungen in Italien, Spanien und Frankreich. Eon übernahm die Anlagen vom italienischen Energieunternehmen Enel und der spanischen Endesa.

Und noch einmal Eon

Auch die folgende Übernahme ging von dem deutschen Energiekonzern aus. Im Jahr 2001 übernahm Eon den britischen Versorger Powergen. Kaufpreis: 15,1 Milliarden Dollar. Durch die Übernahme gelang Eon auch der Eintritt in den amerikanischen Markt.

Linde wird Weltmarktführer

Der Gaskonzern Linde kaufte im Jahr 2006 den britischen Konkurrenten BOC für 15,5 Milliarden Dollar. Durch die Übernahme wurde Linde zum Weltmarktführer für Industriegase.

Mercks größter Zukauf der Firmengeschichte

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck übernahm vor zwei Jahren den US-Laborausrüster Sigma-Aldrich. Der Kaufpreis: etwa 16,4 Milliarden Dollar. Für Merck war es der größte Zukauf in der Firmengeschichte.

Zement-Deal

Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement bezahlte 2007 für das britische Unternehmen Hanson knapp 18,4 Milliarden Dollar. Hanson ist Produzent von sogenannten Zuschlagstoffen (Sand und Kies) für die Zementherstellung. Durch die bis dato größte Übernahme in der Baustoffindustrie wird Heidel Cement zum weltgrößten Hersteller von Zuschlagstoffen.

Telekom steigt ins US-Geschäft ein

Im Jahr 2000 legte die Deutsche Telekom für den US-Mobilfunker Voicestream 34 Milliarden Dollar auf den Tisch. Die heutige Telekom-Sparte T-Mobile US machte der Telekom lange Zeit Sorgen, heute sprudeln die Gewinne wieder. T-Mobile US ist inzwischen der drittgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten.

Mannesmann übernimmt Orange

Der Düsseldorfer Technologiekonzern Mannesmann zahlte im Herbst 1999 etwa 35,3 Milliarden Dollar für den britischen Mobilfunkbetreiber Orange. Kurze Zeit später wurde Mannesmann wiederum vom britischen Unternehmen Vodafone geschluckt - nach einer bis dahin beispiellosen Abwehrschlacht für 203 Milliarden Dollar. Es war die bis dato die größte Übernahme weltweit.

Daimler kauft Chrysler

Es ist schon 18 Jahre her, dass der Stuttgarter Autokonzern Daimler Benz mit dem US-Autohersteller Chrysler fusionierte. Chrysler wurde bei dem Aktientausch mit ungefähr 40,5 Milliarden Dollar bewertet. Für Daimler war es allerdings kein gutes Geschäft. Bereits 2007 trennte sich Daimler wieder von Chrysler und verkaufte den Unternehmensteil für sechs Milliarden Dollar an den Finanzinvestor Cerberus. Daimler hatte durch die Fusion vor allem mit starken Qualitätsproblemen bei seinen Autos zu kämpfen. Inzwischen gehört Chrysler zum italienischen Autohersteller Fiat.

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