Lobbyarbeit:Monsanto finanzierte heimlich Glyphosat-Studien

Eine Selbstfahrspritze aufgenommen beim Verteilen von Pflanzenschutzmittel auf einem Feld Doebern

Hat Monsanto auch in Deutschland unethische Lobbypraktiken genutzt und damit den politischen Entscheidungsprozess verzerrt?

(Foto: Florian Gaertner/photothek.net/imago)

Der Herbizid-Hersteller gab auch in Deutschland Expertisen in Auftrag und nutzte diese zu Lobbyzwecken. Autor war einer der führenden Agrarwissenschaftler des Landes. Wurden so politische Entscheidungen mit unethischen Mitteln verzerrt?

Von Markus Balser, Berlin, und Uwe Ritzer

Von sich selbst hat Michael Schmitz, 70, nur die beste Meinung. In der Fachwelt gelte er "uneingeschränkt als unabhängiger und anerkannter Wissenschaftler", teilt der emeritierte Professor für Agrarwirtschaft der Universität Gießen mit. Tatsächlich beriet er 20 Jahre lang das Bundeslandwirtschaftsministerium, auch auf EU-Ebene zählt Schmitz seit Jahrzehnten zu den einflussreichsten Experten im Bereich Landwirtschaft und Ernährung. Wer auf höchstem Niveau forscht, lehrt, gutachtet und berät, sollte tunlichst frei von Interessenkonflikten sein. Unabhängig von Monsanto zum Beispiel, dem Hersteller des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat, das unter dem Verdacht steht, Krebs zu erregen.

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