Monarchien:Was die europäischen Königshäuser kosten

Thronwechsel Spanien - Krone und Zepter

Thronwechsel Spanien - Krone und Zepter FILE - epa04242166 A view of the Spanish Royal Crown and Sceptre presented by Spain's National Heritage at the Royal Palace in Madrid, Spain, 06 June 2014. The Crown and the Sceptre, symbols of the Spanish Monarchy, will chair the ceremony of proclamation of Spain's King Felipe VI the upcoming 19 June. EPA/JAVIER LIZON (zu dpa-Themenpaket Thronwechsel Spanien) +++(c) dpa - Bildfunk+++

(Foto: dpa)

Ein Vergleich zeigt: Die Länder geben unterschiedlich viel Geld aus, aber überall gehen die Kosten in die Millionen.

Von Jonas Schulze

Preußenkönig Friedrich der Große bezeichnete sich gerne als ersten Diener seines Staates. Heute pflegen die europäischen Monarchen ein ähnliches Image. So fällt es leichter, die mitunter üppigen Einkommen aus Steuermitteln zu rechtfertigen. In sieben europäischen Ländern steht ein König oder eine Königin an der Spitze des Staates. Ihre Bezüge sind gesetzlich festgeschrieben. Wie viel davon tatsächlich in das Privatvermögen fließt, lässt sich kaum abschätzen. Manche Monarchen können frei über ihr Einkommen verfügen, meist ist das Geld aber zweckgebunden und muss für Staatsbesuche, Personal oder den Unterhalt der Schlösser ausgegeben werden. Oft sind im Gesamtbudget auch die Apanagen enthalten. So heißen die Unterhaltszahlungen für die nichtregierenden Mitglieder der Königsfamilie. Das Wort Apanage kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie "Brotration". Wie viel "Brot" den Prinzen und Prinzessinnen zusteht, hängt von ihrem Rang in der Thronfolge ab. Offiziell erhalten die europäischen Königsfamilien zwischen acht und 40 Millionen Euro im Jahr - die Kosten etwa für den Polizeischutz nicht mit eingerechnet. Wie es außerhalb Großbritanniens aussieht - ein Überblick:

Belgien

König Philippe bekommt jedes Jahr 11,5 Millionen Euro vom belgischen Staat. Davon werden Staatsbesuche und der Unterhalt der Schlösser bezahlt. Sein Vater Albert II. erhält zusätzlich 923 000 Euro jährlich. Philippes Geschwister Astrid und Laurent erhalten 320 000 und 307 000 Euro. Zusammengerechnet liegt das Budget des belgischen Königshauses also bei gut 13 Millionen Euro. Im europäischen Vergleich zahlen damit die Belgier eher wenig für ihren König.

Dänemark

Das dänische Königshaus liegt beim Gesamteinkommen im Mittelfeld. Monatlich erhält Königin Margrethe II. 920 000 Euro. Zusätzlich bekommt Kronprinz Frederik 226 000 Euro pro Monat. Die Königsfamilie ist außerdem von der Einkommen- und der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Insgesamt fließen so im Jahr gut 14 Millionen Euro an die königliche Familie.

Niederlande

Das Haus Oranien-Nassau steht in der Kritik, das teuerste Königshaus Europas zu sein. König Willem-Alexander und seine Familie erhalten jährlich 7,7 Millionen Euro. Zusätzlich gibt der Staat etwa 27 Millionen Euro für Staatsbesuche und die royalen Besitztümer aus. Das Gesamtbudget liegt derzeit bei etwa 40 Millionen Euro.

Norwegen

Norwegen ist ein wohlhabendes Land. Entsprechend großzügig sind die Bezüge von König Harald V. Im Jahr 2020 hat das norwegische Parlament dem Königshaus 29,4 Millionen Euro bewilligt. Rund ein Drittel des Geldes geht an den König. Ein weiteres Drittel bekommt Kronprinz Haakon.

Schweden

Carl Gustaf XIV. ist mit 46 Dienstjahren der dienstälteste König in der Geschichte Schwedens. Für Staatsbesuche und offizielle Anlässe stehen ihm jährlich 6,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 6,3 Millionen Euro gehen jährlich an die Palastverwaltung. Aus dem Gesamteinkommen von 12,8 Millionen Euro wird auch das Gehalt von 218 Angestellten bezahlt.

Spanien

Die spanische Königsfamilie verwaltet einen Haushalt von 7,8 Millionen Euro. König Felipe VI., der das Amt im Jahr 2014 von seinem Vater Juan Carlos I. übernahm, hat nach dem Amtsantritt die eigenen Bezüge um 20 Prozent gesenkt. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten will er ein Vorbild sein. Nach dem Abzug der Haushalts- und Personalkosten bleiben Felipe und seiner Frau Letizia etwa 370 000 Euro im Monat.

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