Mögliche Beihilfe zur Steuerhinterziehung:Festnahme im Fall Uli Hoeneß

  • Die Münchner Staatsanwaltschaft bestätigt eine Festnahme im Zusammenhang mit dem Fall Uli Hoeneß.
  • Laut einem Zeitungsbericht handelt es sich um einen Banker, der in den neunziger Jahren die Finanzgeschäfte von Uli Hoeneß in der Schweiz betreute.
  • Nach Angaben der Warschauer Staatsanwaltschaft befindet sich der Mann auf freiem Fuß, es laufen jedoch die Vorbereitungen für seine Auslieferung nach Deutschland.

Staatsanwaltschaft München bestätigt lediglich eine Festnahme

Im Zusammenhang mit der Steueraffäre um Uli Hoeneß hat es eine Festnahme gegeben. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft München am Donnerstag. Details nannte die Behörde nicht. Laut einem Bericht der Mainzer Allgemeinen Zeitung hat eine Zielfahndung des bayerischen Landeskriminalamts zur Festnahme eines Bankers geführt.

Nach Angaben der polnischen Justiz vom Abend lehnte ein Gericht einen Haftbefehl gegen den Mann ab. Die Zeitung beruft sich auf "Informationen des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden", wonach am Mittwoch der per Haftbefehl gesuchte Banker in Warschau von der polnischen Polizei gefasst werden konnte.

Angeblicher Vorwurf: Beihilfe zur Steuerhinterziehung

Der Banker soll in den 1990er Jahren bei der Schweizer Privatbank Vontobel Hoeneß' Finanzgeschäfte betreut haben. Ihm soll Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen werden. Eine Sprecherin der Bank bestätigte, dass ein Mitarbeiter im Ausland festgenommen worden sei.

Mann soll nach Deutschland ausgeliefert werden

Die Warschauer Staatsanwaltschaft erklärte am Abend, das Bezirksgericht habe einen Haftbefehl gegen den Mann abgelehnt, ihm aber verboten, Polen zu verlassen. Sein Pass sei eingezogen worden. Er habe zudem eine Kaution in Höhe von einer Million Zloty (umgerechnet etwa 250 000 Euro) hinterlegen müssen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft laufen die Vorbereitungen für eine Auslieferung nach Deutschland.

Hoeneß sitzt seit dem 2. Juni im Gefängnis in Landsberg am Lech. Der Landgericht München II hatte den 62-Jährigen im März wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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