Der schwedischen Modekette H&M laufen Kunden und Aktionäre davon. Nachdem das Unternehmen am Freitag Pläne für Filialschließungen öffentlich gemacht hat, brach der Kurs an der Börse in Stockholm um 16 Prozent ein. Die Aktie ist auf einem Neun-Jahres-Tief.
Zuvor hatte das Unternehmen unerwartet schlechte Geschäftszahlen vorgelegt: Der Umsatz ging von September bis November um vier Prozent auf gut fünf Milliarden Euro zurück. Der Trend hatte sich über Jahre abgezeichnet. H&M will nun zahlreiche bestehende Läden schließen - und zugleich Pläne zur Eröffnung von Filialen an neuen Standorten zusammenstreichen. Ob und wo Standorte in Deutschland betroffen sind, ist noch offen.
Die Konkurrenz als Vorbild
Experten hatten eigentlich sogar mit einem kleinen Umsatzplus gerechnet. H&M - weltweit Nummer zwei hinter der spanischen Zara-Mutter Inditex - hat mit der wachsenden Konkurrenz durch Online-Modehändler wie Amazon, Zalando oder Asos zu kämpfen.
Die Probleme von H&M liegen vor allem in der Logistik. Sie ist langsamer als bei Konkurrenten, da der Händler mehr auf den Versand von Kleidungsstücken aus Asien angewiesen ist. Experten sprechen von strukturellen Problemen. Das Unternehmen kündigte eine Transformation des Vertriebs an. Dabei sollen im Online-Handel erfolgreiche Konkurrenten als Vorbild dienen. Die Schweden wollen ihre Waren ab Frühjahr 2018 auf der Online-Plattform Tmall verkaufen, die zum chinesischen Internetriesen Alibaba gehört.