Modekette:H&M will Filialen schließen - Aktie stürzt ab

Modekette: H&M hat wie viele Modehändler in der Corona-Zeit besonders gelitten.

H&M hat wie viele Modehändler in der Corona-Zeit besonders gelitten.

(Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)
  • Der Umsatz der schwedischen Modekette ist zuletzt deutlich gesunken.
  • Vor allem in der Logistik ist das Unternehmen schwächer als Konkurrenten.
  • Nach der Ankündigung von Sparmaßnahmen brach die Aktie von H&M um 16 Prozent ein.

Der schwedischen Modekette H&M laufen Kunden und Aktionäre davon. Nachdem das Unternehmen am Freitag Pläne für Filialschließungen öffentlich gemacht hat, brach der Kurs an der Börse in Stockholm um 16 Prozent ein. Die Aktie ist auf einem Neun-Jahres-Tief.

Zuvor hatte das Unternehmen unerwartet schlechte Geschäftszahlen vorgelegt: Der Umsatz ging von September bis November um vier Prozent auf gut fünf Milliarden Euro zurück. Der Trend hatte sich über Jahre abgezeichnet. H&M will nun zahlreiche bestehende Läden schließen - und zugleich Pläne zur Eröffnung von Filialen an neuen Standorten zusammenstreichen. Ob und wo Standorte in Deutschland betroffen sind, ist noch offen.

Die Konkurrenz als Vorbild

Experten hatten eigentlich sogar mit einem kleinen Umsatzplus gerechnet. H&M - weltweit Nummer zwei hinter der spanischen Zara-Mutter Inditex - hat mit der wachsenden Konkurrenz durch Online-Modehändler wie Amazon, Zalando oder Asos zu kämpfen.

Die Probleme von H&M liegen vor allem in der Logistik. Sie ist langsamer als bei Konkurrenten, da der Händler mehr auf den Versand von Kleidungsstücken aus Asien angewiesen ist. Experten sprechen von strukturellen Problemen. Das Unternehmen kündigte eine Transformation des Vertriebs an. Dabei sollen im Online-Handel erfolgreiche Konkurrenten als Vorbild dienen. Die Schweden wollen ihre Waren ab Frühjahr 2018 auf der Online-Plattform Tmall verkaufen, die zum chinesischen Internetriesen Alibaba gehört.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: